Schlagwort: Ezra Pound

Konzert der Geister

Swedenborg, Artaud
und Hölderlin grüßten
traurig das Publikum vor
dem Konzert

Ist das der Blödsinn?

«Ist dies», sagt man, «der Blödsinn,
den wir von unsern Dichtern erwarten ?»
«Wo bleibt das Pittoreske?»
«Wo bleibt der Strudel der Gefühle ?»
«Nein! Sein erstes Werk war das Beste.»
«Der Ärmste hat seine Ideale verloren.»

Ein Pakt

Ich schließ‘ einen Pakt mit Dir, Walt Whitman –
Ich hab‘ Dich lang genug verabscheut.
Ich komme zu Dir als erwachsenes Kind,
Das einen Dickschädel zum Vater gehabt hat;
Ich bin nun alt genug, Dein Freund zu sein.

Dada-Baroness 150

»Jawohl« — so sprach er — »das ist richtig —
Der Koitus ist äußerst wichtig. —«
Gestatten Sie — Herr Zappelmann
Das kühle Wort — wenn man ihn kann !

Proletarisches Porträt

Und zieht die Einlegesohle heraus
den Nagel zu finden

Der sie gedrückt hat.

She pulls out the paper insole
to find the nail

That has been hurting her

#WilliamCarlosWilliams #otd

Die Freiheit der Übersetzer

L&Poe Journal #03 Norbert Lange Variationen: Die Freiheit der Übersetzer Letzten Monat bin ich, über Rosmarie Waldrops schönes Buch über den französischen Dichter Edmond Jabès, gestolpert über ein Zitat von Maurice Blanchot über das Übersetzen: »Alle Übersetzer leben von der Differenz zwischen den Sprachen,… Continue Reading „Die Freiheit der Übersetzer“

Begegnung

Ezra Pound (* 30. Oktober 1885 in Hailey, Blaine County, Idaho; † 1. November 1972 in Venedig) The Encounter All the while they were talking the new morality Her eyes explored me. And when I arose to go Her fingers were like the tissue Of a Japanese paper napkin. Begegnung Dieweil man über die… Continue Reading „Begegnung“

hohl form

Yaak Karsunke (* 4. Juni 1934 in Berlin) hohl form »but the cup of white gold at Patara Helen’s breasts gave that« Ezra Pound vermutlich gab das weiße gold ihrer brust der schale zu patara gestalt & gab troja den tod (gab den griechen… Continue Reading „hohl form“

Der Seefahrer

Heute zwei Gedichte mit fast dem gleichen Titel und von zwei Autoren, die heute Geburtstag haben. Georg Heym wurde am 30. Oktober 1887 geboren, Ezra Pound genau zwei Jahre früher. Pounds Gedicht heißt The Seafarer / Der Seefahrer, das von Heym: Die Seefahrer. Pounds… Continue Reading „Der Seefahrer“

Tanz des Intellekts zwischen den hebräischen Konsonanten

Französische Rechtschreibung ist für Anfänger schwierig aber lernbar. Ein geordnetes System von Regeln. Englische? Schwer aber lernbar. Vielleicht sind es auch Regeln, aber es sind so viele, dass ich sie von Ausnahmen kaum unterscheiden kann. Und Hebräisch? Ich lerne noch. Für den Lernenden entstehen… Continue Reading „Tanz des Intellekts zwischen den hebräischen Konsonanten“

Verkehrte Welt

Das heutige Gedicht ist keins, zumindest hat es keinen Verfassernamen. Es steht in einem Lesebuch für Chinesischlernende: Erste chinesische Lesestücke. Ausgewählt und übersetzt von Susanne Hornfeck und Nelly Ma. München: DTV, 2009. 2. Aufl., 2011, S. 53. Nun, es heißt Lied, es ist gereimt… Continue Reading „Verkehrte Welt“

Mögen ihn die Winde forttragen

Wer das Wesen einer Sache verstehen will, möge die ältesten Exemplare aufsuchen, die er finden kann, meint Ezra Pound. Sappho ist eine gute Adresse, nahe an der Erfindung der Poesie. Sappho ist eine Macherin, oft eine Erstmalsmacherin. Sie liebt Windmetaphern oder -gleichnisse. Das Bild… Continue Reading „Mögen ihn die Winde forttragen“

Make it new

Neu machen Rabbi Eliezer said                 “prayer ‘fixed’?                 “his supplication bears no fruit ……………………… the question next came up: what                 is… Continue Reading „Make it new“

„Die enorme Feigheit der angesagten Literaten“

Ezra Pound, aus Canto XCV Unter all diesen Nieten und Pulitzerpreisleckern   hebt sich keine Stimme für die Verfassung. Kein Einwand gegen Geschichtsklitterung.   „Mein Bikini wiegt auf dein Floß“, sagte Leukothea Und wenn ich sie nicht seh – Kein Anblick erreicht je die… Continue Reading „„Die enorme Feigheit der angesagten Literaten““

L&Poe Rückblende – September 2001

Wie ist doch die Zeitung aktuell Am 1. September 2001 druckt die taz Notizen von Klaus Siblewski zu Telefongesprächen mit Ernst Jandl.  Am 4. 10. 1998 ein immer aktueller Vorschlag: Ob ich ihm mein Ohr leihen könnte, ein Ohr und vielleicht noch ein Stück meines… Continue Reading „L&Poe Rückblende – September 2001“