Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
„Das niedre Pack, das miese Gesocks schreit ja nur so laut, weil es nichts anderes kann als schreien“, schreibt Hermann Lenz am 25. März 1959 an Paul Celan . „Stampfen wir sie alle in den Abfalleimer, lassen wir sie von der Müllabfuhr wegtransportieren oder… Continue Reading „L&Poe Rückblende: Januar 2002“
Sonntag, 29.1. 1129: Minamoto no Shunrai, japanischer Dichter † 1455: Johannes Reuchlin, deutscher Philosoph und Humanist * 1632: Johann Georg Graevius, deutscher klassischer Philologe und Textkritiker *. Edierte Textausgaben von Hesiod (1667), Catullus, Tibullus et Propertius (1680) sowie verschiedene Werke Ciceros. 1688: Emanuel Swedenborg, schwedischer Wissenschaftler, Mystiker und Theologe *. Immanuel… Continue Reading „01-29“
Wahrheit-Dichter wie Fritz Eckenga, Thomas Gsella, Christian Maintz, Reinhard Umbach, Peter P. Neuhaus, Kathrin Passig, Klaus Pawlowski, Bernd Penners, Horst Tomayer, Jan Kaiser, Rayk Wieland, Matti Lieske, Carola Rönneburg, F.W. Bernstein, Georg Raabe, Dietrich zur Nedden, Susanne Fischer, Steffen Brück, Jörg Borgerding, Holger Paetz,… Continue Reading „Wahrheitsdichter“
„Lyrik hat keine gesellschaftliche Bedeutung. Das liegt aber nicht an der Lyrikkritik, sondern an der Lyrik, die heute geschrieben wird. Wenn sie sich selbst genügt!“ (Artur Nickel mit Bezug auf Ioana Orleanu bei Fixpoetry). Das hätte auch Goethe über Hölderlin sagen können, und umgekehrt.… Continue Reading „Zwischenruf zur Lyrikdebatte“
3 Zitate aus einer Besprechung von Titus Meyers Palindrom-Roman „Andere DNA“, palindromisch angeordnet und philologisch kommentiert 3 Nein, ein Roman ist es nicht**, auch wenn Hesse und Trakl drin vorkommen. Eher ein vertracktes Gewebe, das den Leser immerfort zum Entschlüsseln zwingt, weil die Satzlogik… Continue Reading „Mordnilap-Amor*“
Benn und Binding — aber gleich ihnen viele andere — besaßen keine «völkische» Überzeugung, waren keine Nationalisten, Chauvinisten oder Antisemiten und mußten sich nicht dem Rausch und der Vernebelung der «nationalen» Revolution 1933 hingeben und in den Gleichschritt der hysterisch Marschierenden fallen. Nobelpreisträger und gottbegnadete geistige Menschen flogen… Continue Reading „Rücklicht“
Über Jahrzehnte war das Sprechen über Gott in der Gegenwartsliteratur verpönt. Die moderne Dichtung sei für Gottes-Diskurse nicht mehr zuständig, quasi aus der Kirche ausgetreten. Christian Lehnert widerspricht ausdrücklich der Position Gottfried Benns, der Gott als „schlechtes Stilprinzip“ bezeichnete. Der diskrete Metaphysiker Lehnert zeigt… Continue Reading „Der Gott, den es nicht gibt“
In seinem berühmten Vortrag „Probleme der Lyrik“ erklärte Gottfried Benn einmal, ein Gedicht entstehe nicht dadurch, dass ein melancholischer Jüngling eine blühende Heidelandschaft betrachte. Bei Dorn nimmt man dagegen an, dass zu viel blühende Heide betrachtet wurde, wie auch der auf dem Einband abgedruckte… Continue Reading „Produktive Doppeldeutigkeit“
In seinem 1951 veröffentlichten Essay über „Probleme der Lyrik“ qualifiziert Gottfried Benn die Sprachkunst der Moderne als ein strenges Handwerk, das sich zwar hauptsächlich an formale Kriterien halte, dabei aber, bei all seiner Willkür, stets auf den Grundimpuls eines „dumpfen schöpferischen Keims“ angewiesen bleibe.… Continue Reading „Dichtung als „mögliche Welt““
Gedichte verträgt ein Feuilleton-Autor? Die Zeit verrät es uns definitiv (und löst damit definitiv das Problem der Lyrik, an dem nicht nur Doktor Benn rumdokterte*): immer 1 Roman 1 Gedicht. Die interessantere Frage stellt Alexandru Bulucz: Wie viele Stimmen verträgt ein Gedichtband? In Oberländers… Continue Reading „Wie viele…“
Eine wissenschaftliche Tagung in Saarbrücken untersucht die Funktion erotischer Szenen in der Literatur, berichtet die Saarbrücker Zeitung. 2 Splitter: Von „feisten Hüften“ ist da die Rede, von einem „entzückenden Rücken“ und von schwellenden Muskeln, „die nicht nur zum Anschauen, sondern zum Betasten verführen“. Formulierungen… Continue Reading „Erregungsmomente“
„Rot ist der Abend auf der Insel von Palau, und die Schatten sinken“ – so beginnt Gottfried Benns Gedicht über die Südseeinsel, die einst zum deutschen Kolonialreich gehörte und hierzulande die wildesten Assoziationen weckte. Reichtümer, Hitze, Nacktsein – die Namen Upolu, Apolima und Manono… Continue Reading „38. Rot ist der Abend“
Denn Ricarda Huch ist die berühmteste Dichterin, die in Jena gelebt hat. Eine hochinteressante Frau mit vielen Widersprüchen. Sie hat ein riesengroßes Werk hinterlassen, das des Nachfragens wert ist. Über manches ist die Zeit hinweggegangen, anderes ist sehr schön und lebendig. (…) Wie reagiert… Continue Reading „80. Ricarda Huch“
Else Buschheuer über einen lebhaften Traum, den sie hatte, anlässlich des Geburtstags von Gottfried Benn am 2. Mai Gestern habe ich wieder von Dr. Hering geträumt. Er trug Zwicker und Gehrock und sprach mit näselnder, von intellektuellem Hochmut vibrierender Stimme, während er gespielt unterwürfig… Continue Reading „13. Mit dem Hut in der Hand“
Neueste Kommentare