Kategorie: Österreich

38. Wiederentdeckt

„Hier müssen satte Menschen friedlich wohnen / Mit runden Köpfen, denen man vertraut. / Es riecht nach saurem Bier und braunem Kraut, / Nach fett und fromm gewordenen Matronen“: So lautet die erste Strophe aus Hans Adlers Gedicht „Das Städtchen“. An dem gleichnamigen Roman,… Continue Reading „38. Wiederentdeckt“

31. Volksverdummung

Bis Ende Juni ist seine Ausstellung im Mumok zu sehen; diesen Freitag tritt der (Sprach-)Künstler im Wiener Akademietheater auf Mit Andrea Schurian sprach Gerhard Rühm über Religion, Provokation und Grenzerfahrungen. *** Standard: Sie sind heuer im Februar 80 geworden und unglaublich aktiv: Sie unterrichten,… Continue Reading „31. Volksverdummung“

29. Robert Schindel in Fellbach

Wien sei, ähnlich wie sonst nur Berlin, „ambivalent: Die Stadt kann pure Literatur erzeugen“, sagte Schindel. Dabei sei es ihm kaum möglich, Themen für seine Lyrik und Prosa zu wählen: „Es schreibt aus einem heraus“, erklärte er das Dichten. Und dass es eine schwere… Continue Reading „29. Robert Schindel in Fellbach“

123. Heinz Gappmayr (1925-2010)

Der in Tirol lebende Künstler und Autor (es läßt sich bei ihm nicht trennen) starb am Montag im Alter von 85 Jahren. Er war einer der wichtigsten Vertreter der visuellen Poesie. Hat die Nachricht (schon) den Weg in die deutschen Medien gefunden? Ich habe… Continue Reading „123. Heinz Gappmayr (1925-2010)“

120. Wortspielereien: Sehr weit im Wons

Die Presse (Wien) nimmt sich der Unsinnspoesie an

119. Anti-Kanon-Standardwerk

Die Moderne ist kein Handstreich, erst Intervalle geben sie frei. Ihre Aura bleibt ein Phänomen der Wahrnehmung. Wann setzt sie ein? Wulf Kirsten sieht ein „eruptives Poesie-Ereignis“ im Zyklus „Heidebilder“ der Annette von Droste-Hülshoff. Oder in dem Gedicht „Die Felswand“ von Conrad Ferdinand Meyer.… Continue Reading „119. Anti-Kanon-Standardwerk“

113. Der Dichter unter der Stiege

Das Buch von Brigitta Eisenreich „Celans Kreidestern“ (Suhrkamp) bringt mehr, als ich erwartet hatte. Etwa Details, die Celans zunehmende Verdunkelung, seine beiden letzten Jahre, auch dokumentarisch belegen. Etwa wenn die Autorin die von Celan angestrichenen Stellen im Tod des Empedokles (Hölderlin) mitteilt (Opfertod). Bestechend,… Continue Reading „113. Der Dichter unter der Stiege“

87. Ammanns Schwanengesang

Mit diesem ebenso aufwendig wie liebevoll gestalteten Ziegelstein von einem Buch endet das Programm des Ammann-Verlags in Zürich. Schweren Herzens hat sich Egon Ammann bereits im vergangenen Jahr entschlossen, 2010 die Geschäfte einzustellen. Der Schwanengesang ist die vorliegende Gedicht-Anthologie von Wulf Kirsten. Zwanzig Jahre… Continue Reading „87. Ammanns Schwanengesang“

86. Schwärmen

Wie – Gedichte? Für die einen komplett unzugänglich, geraten andere ins Schwärmen. Ein Kommentar von Börsenblatt-Redakteur Stefan Hauck. Die Zahl derer, die sich von den Bildern der Klangzauberer und Sprachmagier verführen lassen, nimmt zu: Es wird öffentlich gelesen, über Poesie debattiert, die Verlage trauen… Continue Reading „86. Schwärmen“

76. Horst-Bienek-Preis für Mayröcker

Die österreichische Dichterin Friederike Mayröcker erhält den Horst-Bienek-Preis für Lyrik der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung wird der 85-Jährigen am 18. Mai in der Münchner Residenz überreicht. Mayröcker sei eine „der kreativsten und vielseitigsten Sprachkünstlerinnen der Gegenwart“.… Continue Reading „76. Horst-Bienek-Preis für Mayröcker“

59. Kroatische Lyrik in Fellbach

Hochkarätige kroatische Künstler verwandeln Fellbach während des 4. Europäischen Kultursommers in ein pulsierendes Zentrum für Musik, Tanz, Literatur, Theater, Kleinkunst und bildende Kunst. Neben Kroatien ist als zweites Gastland Österreich geladen. … Die kroatische Lyrik, die von der Schönheit der Sprache und den dunklen… Continue Reading „59. Kroatische Lyrik in Fellbach“

52. Reimglück

Was haben Friedrich Hölderlin und Georg Kreisler gemeinsam? Nichts. Deshalb erhält Kreisler den Friedrich Hölderlin-Preis 2010 der Stadt Bad Homburg. … Als wär’s ganz einfach. Und wenn sich die in seinen Gedichten entfaltende Leichtigkeit des Reims mit schönem Wortglück paart, entstehen so seltene Reimpaare… Continue Reading „52. Reimglück“

47. Wortheimat Wien

Wie man das nennen soll, was Robert Schindels (Über)leben ausmacht? Glück, Zufall, Fügung? Er ist der Johann Ohneland der deutschsprachigen Literatur, wurde als Kind jüdischer Kommunisten 1944 in Bad Hall / Oberösterreich geboren. Schindel war noch nicht ein Jahr alt, als man ihn von… Continue Reading „47. Wortheimat Wien“

32. Kreislers Gedichte

„Was steht im ND?“ (Wolf Biermann). Na: Lyrikkritik. Wie diese: Kreisler zitiert Max Beerbom: »Wenn man ein Schaf auf zwei Beine stellt, ist es deswegen kein Mensch. Aber wenn man eine ganze Schafherde auf zwei Beine stellt, ist es ein Publikum.« Das laute Lachen… Continue Reading „32. Kreislers Gedichte“

28. Tauben vergiften

Wegen seines schwarzen Humors und bitterböser Songs wie dem „Tauben vergiften“ ist Kreisler seit Jahren bekannt. Anfang Juni erhält Georg Kreisler den Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg. ORF