Schlagwort: Stefan George

92. Rosen

74. komm in den technopark

Die Erkennungszeichen des Epochenbruchs ruft der 1963 in Gera geborene Lutz Seiler in seinem neuen Gedichtband herauf, in distanzierenden Anspielungen auf Stefan George, Hugo von Hofmannsthal und Inger Christensen. Das Zeitgedicht ‚das neue reich‘, mit dem Seiler seine poetische Geschichtswanderung eröffnet, stellt der artistischen… Continue Reading „74. komm in den technopark“

58. Pfeifen auf Individualität

Rolf Spinnler: Die Avantgarde hatte ja durchaus elitäre Züge, wenn man an Lyriker wie Mallarmé, Eliot, Pound oder George denkt. Sie haben sich als Wissenschaftler aber besonders für populäre Kunstformen wie den Abenteuerroman, die Operette eingesetzt. Volker Klotz: Sicher, es gibt in der Moderne eine Tradition… Continue Reading „58. Pfeifen auf Individualität“

15. Herbheit und Rausch

Unverkennbar ermöglicht ihm die positiv zu sehende Schamlosigkeit eine produktiv verwirrende Tiefe. Dissonanzen großer Herbheit schneiden um so schärfer ins Ohr, als Seiler sich sonst in einen Rausch der Assonanzen, Alliterationen, Wort- und Zeilenwiederholungen hineinzuschreiben versteht. Manche Verse scheinen melancholische Wanderlieder zu sein, gerade… Continue Reading „15. Herbheit und Rausch“

105. Albatros

Mein Lieblingsgedicht als Jugendlicher war The Rime of the Ancient Mariner. Der Dichter Samuel Coleridge hatte nie einen Albatros erblickt, als er dieses Langgedicht über die Ermordung eines Albatros und deren tragische Folgen verfasste, und ich damals auch nicht, aber ihm diente der Vogel… Continue Reading „105. Albatros“

48. Naturmagisch

Vom „erdkern“ ist in „nachtfahrt“ die Rede, von „erdachse“ in „hypnotische moderne“. Seilers Verse stehen nicht im Banne dieser Moderne, entwickeln aber deren Metaphern weiter. Literarische Assoziationen zu Mark Twain, Stefan George und Ezra Pound sind präsent. Vor allem aber nimmt der Lyriker sensibel… Continue Reading „48. Naturmagisch“

123. Fundgrube

Sonett 66 „Tyr’d with all these for restfull death I cry“, Shakespeares verzweifelter Aufschrei der Welterkenntnis, wurde unter anderem übersetzt von Wolf Biermann, Volker Braun, Paul Celan, Lion Feuchtwanger, Stefan George, Stephan Hermlin, Karl Kraus, Gustav Landauer, Florens Christian Rang, Herbert Rosendorfer, Johannes Schlaf,… Continue Reading „123. Fundgrube“

55. George als Gesamtkunstwerk

Die George-Konjunktur hält an. Nach Thomas Karlaufs grosser Biografie (2007) und Ulrich Raulffs preisgekrönter Studie zur Wirkungsgeschichte des Kreises (2009) ist nun das dritte George-Buch erschienen, das sich an ein breiteres Publikum wendet. Der Berliner Germanist Ernst Osterkamp bezieht sich eingangs auch gleich auf… Continue Reading „55. George als Gesamtkunstwerk“

142. George-Renaissance

Seit einigen Jahren erlebt ein großer, fast vergessener Dichter eine erstaunliche Renaissance: Stefan George, der als Ästhetizist und Erneuerer der deutschen Lyrik um 1900 begann und sich, umgeben von einem Kreis ihm ergebener junger Männer, zum poetischen Staatsgründer und Kritiker der Moderne wandelte. Im… Continue Reading „142. George-Renaissance“

119. Anti-Kanon-Standardwerk

Die Moderne ist kein Handstreich, erst Intervalle geben sie frei. Ihre Aura bleibt ein Phänomen der Wahrnehmung. Wann setzt sie ein? Wulf Kirsten sieht ein „eruptives Poesie-Ereignis“ im Zyklus „Heidebilder“ der Annette von Droste-Hülshoff. Oder in dem Gedicht „Die Felswand“ von Conrad Ferdinand Meyer.… Continue Reading „119. Anti-Kanon-Standardwerk“

108. Georges Wirkung und Georges Dichtung

Als Rudolf Borchardt 1909 seine große Besprechung von Stefan Georges „Siebentem Ring“ veröffentlichte, unterschied er die epochale Bedeutung Georges für die deutsche Literatur von der Verehrung einer Gemeinde, über deren Riten schon damals schäbige Gerüchte die Runde machten: „als ob dieser Anhang es wäre,… Continue Reading „108. Georges Wirkung und Georges Dichtung“

42. Das Verblüffendste an Kling

Vergil, Horaz, Hölderlin, George, Trakl, Benn: „Man kann eigentlich gar nicht mehr überinterpretieren, man kann nur unterinterpretieren“, stöhnt Norbert Hummelt. Kling habe, so Peer Trilcke, seine Funktion darin gesehen, „das historische Gedächtnis einer Gesellschaft zu bewahren“, aber seine Gedichte breiteten Wissen nicht aus, sondern… Continue Reading „42. Das Verblüffendste an Kling“

184. Gerd Gaiser

Der thematische Schwerpunkt des Jahresbandes aber ist dem Leben und Werk des Reutlinger Schriftstellers Gerd Gaiser gewidmet, der im Jahr 2008 100 Jahre alt geworden wäre. Gaiser zählte zu den profiliertesten deutschen Autoren der frühen Nachkriegszeit, war aber wegen seiner im Nationalsozialismus veröffentlichten Propaganda-Lyrik… Continue Reading „184. Gerd Gaiser“

11. Meine Anthologie 2: Thomas Kling: sapphozuschreibun´. nachtvorgang

ab- gesackt, hinab, ist schon der mond und di pleiaden. mitte schon, nacht- rinne stunde. als eine: muß ich schlafn (für Ute Langanky) aus: Thomas Kling: morsch. Gedichte. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1996, S. 67

141. Wie hat George unser Land geprägt?

Im FAZ- Gespräch Ulrich Raulff: Zunächst passiert da etwas, das ich als nachholende Normalität beschreiben würde. Wir haben zwanzig, dreißig Jahre lang erlebt, dass alle paar Jahre eine neue Geschichte der Frankfurter Schule herauskam. Dieses linksliberale Stratum unserer Ideen und Geistesgeschichte, unserer bundesrepublikanischen Formationsgeschichte… Continue Reading „141. Wie hat George unser Land geprägt?“