Kategorie: Ungarn

120. Ady-Sound

Den Ady-Sound kennt in Ungarn jedes Schulkind: diese unverwechselbare Mischung aus Klage und Anklage, Sehnsucht und Provokation, Lied und Leid, gebannt in suggestive, melodiöse Verse, deren Magie sich insistenten Wiederholungen und einem zugleich eingängigen und eigenwilligen Wortschatz verdankt. Ob Ady über Liebe oder Einsamkeit,… Continue Reading „120. Ady-Sound“

116. Niech żyje*

Entgegen des angestammten Images verstaubter Lyrik von Petöfi, Ady, Márai und Co hat es sich eine junge Generation von Poetry Slamern zur Aufgabe gemacht, die Kunst des Dichtens dem jungen Publikum wieder schmackhaft zu machen und jenseits von sturem rezitieren, der Poesie Leben einzuhauchen.… Continue Reading „116. Niech żyje*“

75. Platz für Lyrik

Ob es zu Goethes Zeiten schon so war, ich weiß nicht. Christian Felix Weiße, Steuereinnehmer und Lyriker,  war ein Star mittleren Alters, den der Student eher verachtete, obwohl er selber so unendlich besser noch nicht war. Er hat ja auch das meiste verbrannt –… Continue Reading „75. Platz für Lyrik“

86. „Worte haben Muskeln“

Gahse verließ Ungarn mit ihren Eltern 1956. Zehn Jahre war sie damals alt. Sie liebt die ungarische Sprache, die ungarische Lyrik und bedauert die mangelnde Sprachforschung in Ungarn. Ihr eigenes Denken aber geschieht in deutscher Sprache, ihre plastischen, kraftvollen Bilder entstehen in deutschen Worten.… Continue Reading „86. „Worte haben Muskeln““

46. „Politische Lyrik = nicht borniert“*

Da ich leider nicht Ungarisch kann, kupfer ich beim lieben Perlentaucher ab: In literarischen Zeitschriften Ungarns findet seit einigen Monaten eine Debatte über Vergangenheit, Gegenwart und mögliche Zukunft des politischen Gedichts statt. Die meisten ungarischen Autoren hatten sich zwar in den vergangenen Jahrzehnten von politischen Themen… Continue Reading „46. „Politische Lyrik = nicht borniert“*“

122. Gestorben

Der ungarische Dichter János Csokits, der im Alter von 83 Jahren starb, wird für immer eher als Ko-Übersetzer der ungarischen Dichters János Pilinszky zusammen mit Ted Hughes bekannt sein. [schreibt der Guardian und meint Britain]. Darin ähnelt er Edward Fitzgerald, dessen Verse weithin vergessen sind,… Continue Reading „122. Gestorben“

78. Banatsko

Erst anderthalb Jahre zuvor war sie aus London nicht etwa nach Polen oder Russland gezogen, in Länder, deren Sprachen sie beherrscht, wie ihre mehrfach ausgezeichneten Übersetzungen, unter anderem von Olga Tokarczuk, Hanna Krall und Svetlana Vasilenko, zeigen. Nein, Kinsky zog nach Budapest, ohne Ungarisch… Continue Reading „78. Banatsko“

117. Agota Kristof gestorben

Geschrieben hat die 1935 in Csikvánd, Ungarn, Geborene schon als Mädchen, gegen die Enge und Langeweile im Internat, in dem sie war, einem Ort «zwischen Kaserne und Kloster», wie sie später erzählte. Die Theaterstücke und Gedichte musste sie bei ihrer Flucht in Ungarn zurücklassen.… Continue Reading „117. Agota Kristof gestorben“

48. Mechanik und Esprit

Auf eine andere Art exotisch wirkt in einer nach dem Authentischen, Eigentlichen, Unmittelbaren gierenden Leserwelt jene Gruppe der französischen Schriftsteller, die sich «Oulipo» abkürzt (auf Deutsch: «Werkstatt für potenzielle Literatur») und die der Pariser Romanist Jürgen Ritte einem begeisterten Publikum in einer Hotelbar vorstellte.… Continue Reading „48. Mechanik und Esprit“

61. Flussi Diversi

Die Arbeitsgemeinschaft Alpen-Adria lädt zum vierten Dichter-Symposium nach Caorle bei Venedig. Schirmherr der diesjährigen Veranstaltung ist der ungarische Dichter Géza Szöcs. Flussi Diversi – Poesie in alpen-adriatischer Vielfalt 27-29 Mai 2011 http://flussidiversi.jimdo.com/ Liste der teilnehmenden Dichter: Antonio Cassuti (Italia) Augusto Debernardi (Italia) Conny Stockhausen… Continue Reading „61. Flussi Diversi“

117. LYRIK 25.3.11. Daniela Seel, Dmitry Golynko, István Kemény, Tobias Herold

Freitag, 25. März · 20:00 – 23:00 “Ausland” – Territory for experimental music, performance and art Lychener Str. 60 10437 Berlin Berlin, Germany Lyriklesung: Daniela Seel Dmitry Golynko István Kemény Tobias Herold 25 Mar 2011 – 20:00 http://ausland-berlin.de/ [Geöffnet ab 20 Uhr / Beginn… Continue Reading „117. LYRIK 25.3.11. Daniela Seel, Dmitry Golynko, István Kemény, Tobias Herold“

86. Petöfi zensiert

Bei den Nationalfeiertagsfeiern in Ungarn sind offenbar Verse des Nationaldichters Sandor Petöfi (1823-1849), die die Pressefreiheit rühmen, bei einer öffentlichen Rezitation gestrichen worden. Bei der Regierungsfeier zum ungarischen Nationalfeiertag trug ein Schauspieler Petöfis Gedicht „15. März 1848“ („15-dik marcius, 1848“) vor, doch fehlten darin… Continue Reading „86. Petöfi zensiert“

117. Nicht nur DuMont

Nachtrag zu #114 Ich zitierte den einzigen Satz der Besprechung zur Lyrik. Aber warum immer nur den „großen“ Verlag nennen? DuMont inszenierte sich ja zum Start des Literaturprogramms als wichtiger Lyrikverlag, das ließ aber dann nach. Die Anthologie von Gerhard Falkner und Orsolya Kalász… Continue Reading „117. Nicht nur DuMont“

114. Schriftstellerinnen mit ungarischen Wurzeln

Zynische Tagebücher, pazifistische Romane, Gedichte in neuem Versmaß – die weiblichen Vertreterinnen der ungarischen Literatur haben viel Lesenswertes hervorgebracht. … Von der baden-württembergischen Ehinger Bibliothek, die sich auf in deutscher Sprache erschienene ungarische Literatur spezialisiert hat, wurde am 20. September die erste Anthologie über… Continue Reading „114. Schriftstellerinnen mit ungarischen Wurzeln“

107. Wunderbares Jahr

1967 war ein wunderbares Jahr. Ich war jung und verliebt. Ich hatte die Musik. Die wanderte durchs Jahr, ich hörte sie im Radio, meist mit polnischen Ansagen vom Sender Freies Europa, der 5 Minuten Nachrichten brachte, die durch ein Störsignal überdeckt wurden, ich konnte… Continue Reading „107. Wunderbares Jahr“