Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Nachdichtung oder Übersetzung, Verfremdung oder Eindeutschung, philologische Akribie oder poetische Freiheit – zwischen diesen vermeintlichen Polen bewegen sich die gut siebzig Gesamtübertragungen der Sonette Shakespeares, die in deutscher Sprache vorliegen. Mit Claus Eckermanns und Alexander Gieses Übersetzungen reihen sich nun zwei weitere Gesamtübertragungen ein… Continue Reading „61. Zwei neue Übersetzungen der Shakespeare-Sonette“
Ein Gedicht von Wolf Biermann an den alten Poeten in Moskau, Jewgeni Jewtuschenko, der als junger Mann 1962, mitten im Kalten Krieg, diese Zeile prägte: als Wortkanone gegen den heißen Krieg „Meinst du, die Russen wolln, meinst du, die Russen wolln, meinst du die… Continue Reading „70. Хотят ли русские войны“
Vergangene Woche nahm Wolf Biermann an der Konferenz „Ukraine: Thinking Together“ in Kiew teil. Auf Initiative des US-Historikers Timothy Snyder waren rund 50 Intellektuelle aus ganz Europa in der ukrainischen Hauptstadt zusammengekommen, um über die Zukunft des bedrohten Landes zu diskutieren. Im Gespräch am… Continue Reading „81. Im Maidan-Zelt“
„Vorige Woche hat sich der Zirkel schreibender Arbeiter konstituiert. Von 20 Eingeladenen waren 4 erschienen; keine Potenzen nehme ich an. Nur der kleine Volker Braun, Abiturient und seit 4 Jahren in der Produktion, scheint begabt zu sein.“ Das schrieb Brigitte Reimann 1960 über ihren… Continue Reading „23. Volker Braun 75“
In der Wiener Zeitung räsoniert Edwin Baumgartner über Größenverhältnisse und DDR-Kunst: Hacks, wer war das doch gleich? Mal nachgezählt: 45 Dramen hat der am 21. März 1928 in Breslau geborene Autor verfasst, dazu Erzählungen, Kindergeschichten, Lyrik, Essays. Ein ehrfurchtsgebietendes Gesamtwerk. Ein Blick in die Lyrik… Continue Reading „21. War da was?“
Die „Zeit“ hat den chinesischen Friedenspreisträger Liao Yiwu der Lüge bezichtigt. Das steht in der Tradition ihres Herausgebers: Altkanzler und Welterklärer Helmut Schmidt. Ein offener Brief. Von Wolf Biermann, Die Welt Lieber Liao Yiwu, die vornehme „Zeit“ kolportierte dieser Tage allerhand stinkende Neuigkeiten: Deine erschütternden Sittenbilder… Continue Reading „113. Offener Brief“
Das Online-Magazin GlobKult – Magazin für Politik, Gesellschaft, Kultur, Geschichte –, das vor einigen Jahren von Peter Brandt übernommen wurde, hat seine literarischen Anteile, die die Lyrik nicht aussparen. Zu den Beiträgern, die regelmäßig publizieren, gehören Ulrich Schoedlbauer, Günter Grass oder Wolf Biermann. Aber… Continue Reading „82. Gespräch über Lyrik bei GlobKult“
Man kann gar nicht soviel nach-schlagen wie man… brechen müßte: auf-, den Stab –, ins Horn, was weiß ich. Lyrische Bildhaftigkeit hatte auch der Prosatext von NN zu bieten. Ja, was sich die Zeitungsschreiber darunter vorstellen. Irgendwie lyrisch, so bildhaft halt. Steht in der… Continue Reading „71. Experten“
Im April wurden wir überrascht von einem buchstäblich „grässlichen“ Gedicht. Günter Grass hatte die Welt mit einem Gedicht beschenkt. Nun, das Gedicht war eigentlich ein Gedicht, das gar keins war, ein „Schein-Gedicht“, es war mehr ein Etikettenschwindel von vermeintlicher Lyrik, in der Erwartung eventuell,… Continue Reading „53. Grässliche Gedichte“
Von Bertram Reinecke (Leipzig) Ich verstehe die Kritiker der Poetikvorlesung mit Herbert Grönemeyer: Dass die ohnehin schmale Kulturförderung für etwas ausgegeben wird, was sich so ähnlich auch anderswo finden lässt. Ich besuchte dennoch ebenso die Poetikvorlesung, wie das Gespräch über Poesie mit Michael Lentz… Continue Reading „9. Was soll das – Poetik mit Grönemeyer, subjektiv“
Bereits für ihren zweiten Gedichtband, „Colloquium mit vier Häuten“ (1967) wurde sie mit dem renommierten Bremer Literaturpreis ausgezeichnet. Und auch die nachfolgenden Bücher erhielten wohlwollende Kritiken. Trotzdem ist Helga M. Novak, „eine der wahren Dichterinnen unserer Zeit“, wie der Kritiker Rolf Michaelis in einer… Continue Reading „59. Drostepreisverleihung“
Also geb ich nach und schreib am populärsten Thema weiter: Reich-Ranicki: ekelhaft Biermann: stümperhaft (er nennt das auch „dumpfbackigen Polit-Kitsch“ und „literarische Todsünde“) Hochhuth: anmaßend Westerwelle: absurd (der Außenminister spricht ebenfalls von einer „literarischen Todsünde“) Die Wiener Presse meint: Meinungsmacher mögen angewidert sein von… Continue Reading „31. Adjektive“
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