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Veröffentlicht am 7. Mai 2014 von lyrikzeitung
„Vorige Woche hat sich der Zirkel schreibender Arbeiter konstituiert. Von 20 Eingeladenen waren 4 erschienen; keine Potenzen nehme ich an. Nur der kleine Volker Braun, Abiturient und seit 4 Jahren in der Produktion, scheint begabt zu sein.“ Das schrieb Brigitte Reimann 1960 über ihren jungen Brigade-Kollegen im Braunkohlekombinat Schwarze Pumpe. / mdr
Von Friederike Mayröcker bis Durs Grünbein, von Nuria Quevedo bis Ronald Paris, von F. C. Delius bis Gerhard Wolf, der von den Funktionären schreibt, die Brauns »dichterische Existenz bedrohten, was heute keiner erinnert, geschweige denn verstehen kann, der unsere deutsche Vergangenheit ausblendet oder zu Opferrollen heroisiert«. Sogar (wieso sogar?) Wolf Biermann steuert eine Eloge bei, vergleicht sich mit dem Jubilar: »Der eine Poet kroch subversiv/ Ins Ohrloch dem Roten Drachen/ Der andere griff dem Monster naiv/ Mit bloßer Hand in den Rachen«. Und Martin Mosebach pflückt »Ein geistliches Kleeblatt für Volker Braun«, vier Sprüche, einer von Charles Baudelaire: »Wink für Nicht-Kommunisten: Alles ist gemeinsam, selbst Gott.« / ND
Mehr: Freie Presse / junge Welt / Leipziger Internet Zeitung
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Brigitte Reimann, Charles Baudelaire, Durs Grünbein, Friederike Mayröcker, Friedrich Christian Delius, Gerhard Wolf, Martin Mosebach, Nuria Quevedo, Ronald Paris, Volker Braun, Wolf Biermann
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