Schlagwort: Gottfried Benn

47. Die Benn-Passage

Marcel Beyer Greifswaldvariationen Eröffnungsvortrag der Tagung »Der Dichter und sein Schatten«, Greifswald, 27. April 2011 (Die Benn-Passage) II Mehrstimmigkeit – das einzige wirksame Gegengift gegen den ganzen monolithischen, den fanatischen, den faschistischen und chauvinistischen Schwachsinn in der Poesie und im Reden darüber. Gegen Germanengequatsche.… Continue Reading „47. Die Benn-Passage“

129. Ein guter Mensch

Der niederländische Journalist Nico Rost, der in den 1920er Jahren mit Benn gut bekannt war, unterhielt sich einmal mit einem Berliner Tabakhändler, bei dem Benn seine Zigaretten der Marke „Juno“ zu erwerben pflegte. Und dieser Mann sprach voll Hochachtung davon, dass „der Herr Doktor… Continue Reading „129. Ein guter Mensch“

101. Stimmts?

Seine ersten Gedichte veröffentlichte er in expressionistischen Periodika. 1912 erregte er großes Aufsehen bei Publikum und Kritik durch seinen provokanten Lyrik-Zyklus „Morgue und andere Gedichte“, der ihn zu einer kontrovers diskutierten Berühmtheit machte. / Radio Bremen, Bennabend

76. Gepflegte Sätze

Der Aufstieg Gottfried Benns zum wichtigsten deutschen Nachkriegsdichter ist eines der erstaunlichsten Comebacks der Literaturgeschichte. Denn Benn, der als Expressionist bekannt geworden war, unter anderem mit seinen schockierenden „Morgue“-Gedichten (1912) wie der „Krebsbaracke“, war 1945 gleich doppelt auf dem Abstellgleis gelandet. Weil er der… Continue Reading „76. Gepflegte Sätze“

142. Monnaie u. Scandalvermeidung

Kann die Dichtung das Leben bessern? (Facobook-Fund, kannt ich bisher nur als Text) Benn an Thea Sternheim am 7. März 1930, einen Tag nach der Sendung: „wollen wir von dem Radioabend bitte nicht weiter sprechen. Verfehlte Sache, blamable Situation. 1) war die Zeit zu… Continue Reading „142. Monnaie u. Scandalvermeidung“

127. Rathauslyrik

Politiker (und andere mit ihr befaßte Berufsgruppen wie Journalisten) halten ihre Sprache für wesenhaft, exakt und zupackend. Die der Lyrik halten sie für ungenau, blumig und nicht zu fassen. Wenn also ausnahmsweise ein Politiker mal nicht die exakte Wahrheit und nichts als die Wahrheit… Continue Reading „127. Rathauslyrik“

39. DES TEUFELS DICHTERIN

Agnes Miegel und „politische Lyrik“ Von Axel Kutsch Die Agnes-Miegel-Gesellschaft veranstaltet am 11. und 12. März 2011 im niedersächsischen Bad Nenndorf wieder ihre Agnes-Miegel-Tage. Ein zentraler Programmpunkt wird dabei ein Vortrag über jüngere Diskussionen um die Dichterin sein. (agnesmiegel.wordpress.com) Die aus Ostpreußen stammende und vor allem durch Balladen bekannt gewordene… Continue Reading „39. DES TEUFELS DICHTERIN“

10. New Poetry

In der März-Ausgabe von Poetry Gedichte des indischen Mystikers und Dichters Kabir (1440-1518) sowie von Sarah Lindsay („Shanidar, Now Iraq“), Carolyn Forché, Daisy Fried, Paul Hoover, Clive James und neue Benn-Übersetzungen von Michael Hofmann: Can Be No Sorrow Little Aster Beautiful Youth Threat Tracing A Shadow on the… Continue Reading „10. New Poetry“

29. Unverdrossen

Dennoch wird unverdrossen Lyrisches produziert. Große Publikumsverlage wie Suhrkamp, Hanser, C.H. Beck oder auch Luchterhand pflegen ihre Lyriker ebenso wie die zahllosen Kleinverlage, die vor allem jungen Autoren oder „schwierigen“ Texten eine Plattform bieten – beispielhaft genannt seien hier nur kookbooks (Motto: „Poesie als… Continue Reading „29. Unverdrossen“

2. Morgenrot! Klabund!

Er war einer der bekanntesten und wohl auch meistgelesenen Autoren seiner Zeit. Die Nationalsozialisten haben seine Bücher, seine Lyrik, die Chansons, Romane und Theaterstücke verboten. Sie löschten die Erinnerung an ihn und sein überbordendes Œuvre gründlich aus. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Klabunds… Continue Reading „2. Morgenrot! Klabund!“

57. Rumänien vorn!

Benn habe Brecht überholt, meldete eine durchaus verdienstvolle Lyrikzeitschrift, die es versteht, jedes neue Heft in die Medien zu bringen (jüngst wegen eines bayrischen Kreuzzugs gegen dieselbe). Ich sage garnichts dagegen, das ist auch eine Kunst. Wie jetzt so damals griffen es Spiegel &… Continue Reading „57. Rumänien vorn!“

41. Luriker

Fehlen mir die Worte, fehl ich mir selber, und komme ich nicht zu Wort, komme ich nicht zu mir selber. Nur wenn ich nur nach meinen Worten beurteilt werde, werde ich überhaupt beurteilt, und ganz beim Wort genommen, werde ich wahrgenommen. Denn ich bin… Continue Reading „41. Luriker“

60. Heikel

Mit Gedichten ist es ja eine heikle Sache: ich finde eigentlich alle, die ich irgendwo lese, furchtbar und ebenso werden die anderen das von meinen finden. Gottfried Benn, Brief an Hans Paeschke, 18.4. 1950

113. „Leider ja“

Kann ein Mann wie Gottfried Benn, der mit dem Faschismus sympathisierte, überhaupt ein guter Lyriker sein? Solveig Keller, Düsseldorf Reich-Ranicki: Leider ja. Ich wiederhole: L e i d e r  ja. /  Sonntagsfrage, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 3.7.

112. Bier-Ode

Der Oberstabsarzt saß gern im Pilsner Urquell: Eine ungedruckte „Bierode“ Gottfried Benns von 1935 zeigt den Dichter in Trinklaune, wenn auch nicht unbedingt in Höchstform. Für die Forschung ist das Dokument trotzdem von Interesse. Von Alexander Košenina, FAZ 25.9. (mit Text + Faksimile) –… Continue Reading „112. Bier-Ode“