Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
In den erhitzten Diskursen über die zeitgenössische Lyrik* werden die magischen Quellen der Dichtung oft vergessen – als da sind: der Schamanismus, die animistische Anrufung, der Beschwörungszauber. An ihrer archaischen Quelle ist die Dichtung Gesang und das „Geheul“ des Priesters und Heilers. In dieser… Continue Reading „102. Total translation“
Ein aufmerksamer Leser schreibt: wie ich eben sah, hat LITERATUREN seine Archive geöffnet. Man findet zum Beispiel diese wichtigen Artikel: http://www.cicero.de/salon/banane-ist-hase-ich-weiss-von-nutz/47384 http://www.cicero.de/salon/arbeiten-schafe-gruppen/43939 Die Suche nach LYRIK liefert viel. Sogar die Gegenfrage „Did you mean LOGIK?“ Vielen Dank, gern geben wir die Empfehlung weiter! In… Continue Reading „46. Literaturen“
Die Gedichtbücher des Jahres:Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung und die Stiftung Lyrik Kabinett präsentieren ihre Lyrik-Empfehlungen Welche Gedichtbücher des Jahres 2013 sind besonders bemerkenswert? Elf kundige Leserinnen und Leser haben auf Einladung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Stiftung… Continue Reading „39. Empfehlungsliste“
Den Glanzpunkt seiner Exegesen setzt Lentz in seinem Versuch einer kritischen Re-Lektüre von Oskar Pastiors Werk, dessen poetische «Kunstmaschinen» lange eine biografische Tragödie verborgen haben. Pastiors Unterzeichnung seiner Verpflichtungserklärung gegenüber der Securitate vom 8. Juni 1961 entziffert sein Interpret nicht nur als biografische, sondern… Continue Reading „86. Re-Lektüre“
„Sist zappenduster im gedicht, welche sprache es wohl spricht?“ In dieser kleinen Sentenz ist das Drama der modernen Lyrik benannt. Es ist dunkel im Sprachraum des Gedichts, und wir tasten ein wenig hilflos nach orientierenden Lichtpunkten. „Sist zappenduster im gedicht, welche sprache es wohl… Continue Reading „83. Poetische Vagabondagen“
Von Karl Kraus stammt die schöne Maxime: „Künstler sollten Rätsel schaffen, nicht Lösungen.“ An einer avancierten „Tropen- und Rätselsprache“ (Novalis) arbeitet auch die sehr verschlossene, alle Stoffe, Themen, Substanzen und Motive extrem konzentrierende Dichtung Àxel Sanjosés. Der 1960 in Barcelona geborene, seit 1978 in… Continue Reading „116. Strenge Rätsel“
Marie-Luise Knott betreut für den Perlentaucher eine neue Lyrik-Kolumne. In loser Folge soll sie Beiträge versammeln zu poetischen Neuerscheinungen. Sie beginnt stark (natürlich nicht ohne Lücken – namentlich bei den jüngeren Jahrgängen) mit einem Streifzug von ihr durch das lyrische Jahr 2013. Der Eingang… Continue Reading „77. Das lyrische Jahr“
Unter den übrigen lesenswerten Beiträgen in der „Kritischen Ausgabe“ möchte ich drei hervorheben: Da sind zum einen die formal wagemutigen Gedichte von Norbert Lange zu nennen, die in unterschiedlicher Weise eine Radikalisierung lyrischer Rede anstreben. Die hier abgedruckte „siebende Dummkopfelegie“ zielt auf eine kunstvolle… Continue Reading „50. Kritische Ausgabe“
Kehren wir noch einmal zu einer der Ausgangsfragen zurück. Welche Orte gibt es im Internet, die es mit dem Diskurs traditioneller Kulturzeitschriften aufnehmen können?* Es gibt tatsächlich eine Online-Zeitschrift, die mittlerweile zu einer Instanz für ästhetische Theorie und moderne Lyrik geworden ist: Es ist… Continue Reading „47. karawa.net“
Heute Abend in der Literaturwerkstatt Berlin: Babelsprech.live!! Es lesen und diskutieren Anja Kampmann (Leipzig), Simone Lappert (Basel), Martin Fritz (Innsbruck) und Jan Skudlarek (Berlin), moderiert von Michael Braun. Es geht um Eigenarten und Perspektiven in der jüngeren deutschsprachigen Lyrik. (Schreibt einer mit? Babelsprech-Karte?)
Auch in den Gedichten der Berliner Poetin Simone Kornappel werden sie kein wohlgefälliges, sozialverträgliches „Gezwitscher“ entdecken können. Sehr wohl aber ein Gedicht mit dem Titel „zwitschermaschine“, das Bestandteil eines zweiteiligen Poems ist, das einen von koreanischen Wissenschaftlern konstruierten weiblichen Androiden ins Zentrum rückt. „EveR-4“… Continue Reading „96. Zwitschermaschine“
Neben dieser bunt schillernden Theorie-Collage sind in „Edit“ noch zwei weitere essayistische Glanzstücke zu besichtigen. Da ist zum einen die schöne Laudatio Insa Wilkes auf die Peter Huchel-Preisträgerin Monika Rinck und zum anderen auch der Versuch von Christian Schulteiz über den 1966 verstorbenen Komponisten,… Continue Reading „17. Glanzstücke“
Wer sich heute nach Literaturzeitschriften umsieht, die eine strenge Poetik des sprachreflexiven Schreibens favorisieren, der muss zuallererst zur „Mütze“ greifen, zu der auf anregende Weise unberechenbaren Essay- und Poesie-Zeitschrift des Schweizer Lyrik-Editors Urs Engeler. Die Nummer 4 der „Mütze“ ist ein Wunderwerk an erzählerischer… Continue Reading „16. Mütze“
Ein Dichter wie Rainer Schedlinski, der in den späten 1980er Jahren als kritischer Kopf der sogenannten „Prenzlauer Berg-Connection“ galt, hat in den Jahren nach der Wende seinen literarischen Kredit vollkommen verspielt. Seit 1992 ruchbar wurde, dass er als inoffizieller Mitarbeiter den Staatssicherheitsdienst der DDR… Continue Reading „15. Zonic“
Ich zitiere aus Michael Brauns Zeitschriftenlese: Der scharfsinnigste und unversöhnlichste Beitrag in „Text+Kritik“ stammt indes von dem Dichter Gerhard Falkner, der in sehr undiplomatischer Weise die „Infantilisierung“ und den „Vampirismus“ in Kunst und Literatur attackiert. Nach einer überaus schroffen Einleitung zur Anschmiegsamkeit, mit der… Continue Reading „14. Scharf…“
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