Schlagwort: Michael Braun

102. Total translation

In den erhitzten Diskursen über die zeitgenössische Lyrik* werden die magi­schen Quel­len der Dich­tung oft ver­gessen – als da sind: der Schama­nis­mus, die ani­mis­tische An­rufung, der Be­schwörungs­zau­ber. An ihrer archa­ischen Quel­le ist die Dich­tung Gesang und das „Geheul“ des Priesters und Heilers. In dieser… Continue Reading „102. Total translation“

46. Literaturen

Ein aufmerksamer Leser schreibt: wie ich eben sah, hat LITERATUREN seine Archive geöffnet. Man findet zum Beispiel diese wichtigen Artikel: http://www.cicero.de/salon/banane-ist-hase-ich-weiss-von-nutz/47384 http://www.cicero.de/salon/arbeiten-schafe-gruppen/43939 Die Suche nach LYRIK liefert viel. Sogar die Gegenfrage „Did you mean LOGIK?“ Vielen Dank, gern geben wir die Empfehlung weiter! In… Continue Reading „46. Literaturen“

39. Empfehlungsliste

 Die Gedichtbücher des Jahres:Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung und die Stiftung Lyrik Kabinett präsentieren ihre Lyrik-Empfehlungen Welche Gedichtbücher des Jahres 2013 sind besonders bemerkenswert? Elf kundige Leserinnen und Leser haben auf Einladung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Stiftung… Continue Reading „39. Empfehlungsliste“

86. Re-Lektüre

Den Glanzpunkt seiner Exegesen setzt Lentz in seinem Versuch einer kritischen Re-Lektüre von Oskar Pastiors Werk, dessen poetische «Kunstmaschinen» lange eine biografische Tragödie verborgen haben. Pastiors Unterzeichnung seiner Verpflichtungserklärung gegenüber der Securitate vom 8. Juni 1961 entziffert sein Interpret nicht nur als biografische, sondern… Continue Reading „86. Re-Lektüre“

83. Poetische Vagabondagen

„Sist zappenduster im gedicht, welche sprache es wohl spricht?“ In dieser kleinen Sentenz ist das Drama der modernen Lyrik benannt. Es ist dunkel im Sprachraum des Gedichts, und wir tasten ein wenig hilflos nach orientierenden Lichtpunkten. „Sist zappenduster im gedicht, welche sprache es wohl… Continue Reading „83. Poetische Vagabondagen“

116. Strenge Rätsel

Von Karl Kraus stammt die schöne Maxime: „Künstler sollten Rätsel schaffen, nicht Lösungen.“ An einer avancierten „Tropen- und Rätselsprache“ (Novalis) arbeitet auch die sehr verschlossene, alle Stoffe, Themen, Substanzen und Motive extrem konzentrierende Dichtung Àxel Sanjosés. Der 1960 in Barcelona geborene, seit 1978 in… Continue Reading „116. Strenge Rätsel“

77. Das lyrische Jahr

Marie-Luise Knott betreut für den Perlentaucher eine neue Lyrik-Kolumne.  In loser Folge soll sie Beiträge versammeln zu poetischen Neuerscheinungen. Sie beginnt stark (natürlich nicht ohne Lücken – namentlich bei den jüngeren Jahrgängen) mit einem Streifzug von ihr durch das lyrische Jahr 2013. Der Eingang… Continue Reading „77. Das lyrische Jahr“

50. Kritische Ausgabe

Unter den übrigen lesens­werten Beiträgen in der „Kritischen Ausgabe“ möchte ich drei her­vor­heben: Da sind zum einen die formal wagemutigen Gedichte von Norbert Lange zu nennen, die in unter­schied­licher Weise eine Radi­kali­sierung lyrischer Rede an­streben. Die hier abge­druckte „siebende Dumm­kopf­elegie“ zielt auf eine kunst­volle… Continue Reading „50. Kritische Ausgabe“

47. karawa.net

Kehren wir noch einmal zu einer der Ausgangsfragen zurück. Welche Orte gibt es im Inter­net, die es mit dem Diskurs tradi­tionel­ler Kultur­zeit­schriften auf­nehmen können?* Es gibt tat­säch­lich eine Online-Zeit­schrift, die mittlerweile zu einer Ins­tanz für ästhe­ti­sche Theorie und moderne Lyrik gewor­den ist: Es ist… Continue Reading „47. karawa.net“

21. Babelsprech

Heute Abend in der Literaturwerkstatt Berlin: Babelsprech.live!! Es lesen und diskutieren Anja Kampmann (Leipzig), Simone Lappert (Basel), Martin Fritz (Innsbruck) und Jan Skudlarek (Berlin), moderiert von Michael Braun. Es geht um Eigenarten und Perspektiven in der jüngeren deutschsprachigen Lyrik. (Schreibt einer mit? Babelsprech-Karte?)

96. Zwitschermaschine

Auch in den Gedichten der Berliner Poetin Simone Kornappel werden sie kein wohlgefälliges, sozialverträgliches „Gezwitscher“ entdecken können. Sehr wohl aber ein Gedicht mit dem Titel „zwitschermaschine“, das Bestandteil eines zweiteiligen Poems ist, das einen von koreanischen Wissenschaftlern konstruierten weiblichen Androiden ins Zentrum rückt. „EveR-4“… Continue Reading „96. Zwitschermaschine“

17. Glanzstücke

Neben dieser bunt schil­lernden Theorie-Collage sind in „Edit“ noch zwei weitere es­sayis­ti­sche Glanz­stücke zu besich­tigen. Da ist zum einen die schöne Laudatio Insa Wilkes auf die Peter Huchel-Preis­träge­rin Monika Rinck und zum ande­ren auch der Versuch von Christian Schul­teiz über den 1966 ver­storbenen Kompo­nisten,… Continue Reading „17. Glanzstücke“

16. Mütze

Wer sich heute nach Literaturzeitschriften umsieht, die eine strenge Poetik des sprach­reflexiven Schreibens favorisieren, der muss zuallererst zur „Mütze“ greifen, zu der auf anre­gende Weise unbe­rechen­baren Essay- und Poesie-Zeit­schrift des Schweizer Lyrik-Editors Urs Engeler. Die Nummer 4 der „Mütze“ ist ein Wunder­werk an erzähle­ri­scher… Continue Reading „16. Mütze“

15. Zonic

Ein Dichter wie Rainer Schedlinski, der in den späten 1980er Jahren als kritischer Kopf der sogenannten „Prenz­lauer Berg-Connection“ galt, hat in den Jahren nach der Wen­de seinen lite­rari­schen Kredit voll­kommen verspielt. Seit 1992 ruchbar wurde, dass er als inof­fiziel­ler Mit­arbeiter den Staats­sicher­heits­dienst der DDR… Continue Reading „15. Zonic“

14. Scharf…

Ich zitiere aus Michael Brauns Zeitschriftenlese: Der scharfsinnigste und unver­söhn­lichste Beitrag in „Text+Kritik“ stammt indes von dem Dichter Gerhard Falkner, der in sehr un­diplo­mati­scher Weise die „Infan­tili­sierung“ und den „Vampi­rismus“ in Kunst und Lite­ratur at­tackiert. Nach einer überaus schrof­fen Ein­leitung zur An­schmieg­sam­keit, mit der… Continue Reading „14. Scharf…“