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Zwei Schnipsel aus und eine kleine Beobachtung zu der Zeitschriftenschau von Michael Braun:
Über „schreibkraft“:
Es handelt sich um einen – wie fast immer bei Ann Cotten – sehr assoziativen, sehr kryptischen Essay über einige Protagonisten der Berliner Lyrik-Szene. Und neben vielen unverständlichen Passagen offeriert der Text auch einige aufschlussreiche Blitzlichter, etwa die Behauptung, dass „die Identität von krakeelendem Witz und mystischer Erleuchtung“ zu den Fundamenten philosophisch inspirierter Dichtung gehöre.
Und über „Still“:
Eine ganz ausgezeichnete Neugründung ist „Still“, das sehr edel gestaltete „Magazin für junge Literatur und Fotografie“, das soeben die zweite Ausgabe vorgelegt hat. Das sehr aufwändig produzierte Heft ist durch sogenanntes crowdfunding finanziert worden und man kann nur hoffen, dass die Unterstützer dem Projekt die Treue halten.
Und die Beobachtung:
Rundum lobende Ausdrücke bei Michael Braun sind: edel, magisch, faszinierend, fabelhaft, zuverlässig, antisystematisch, unabhängig, elegant, Glanzstück, Inkorrektheit, Kulturmenschen, ästhetischer Sachverstand, Zentralorgan.
Eher pejorativ dagegen: erhitzt, unverständlich, grassierend, inflationierend, Autoren mittleren Zuschnitts, aktualitätshungrig, Korrektheitsethos, Wucherungen der Internet-Sphäre.
Besprochen werden
Schreibheft. No 82
Rigodon Verlag, Nieberdingstraße 18, 45147 Essen. 180 Seiten, 13 Euro.
Merkur, H. 1 und 2 (2014)
Mommsenstr. 27, 10629 Berlin. Klett-Cotta Verlag, 96 Seiten, 12 Euro.
Edit, No 63
Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig, 106 Seiten, 5 Euro.
schreibkraft, No 25
c/o Werner Schandor, Postfach 96, A-8011 Graz. 86 Seiten, 6 Euro.
Still, Heft 2
Sprengelstraße 6, 13353 Berlin. 86 Seiten, 12 Euro.
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