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Naturgemäss gibt es Dichter, bei denen die Übersetzer besonders hart an ihre Grenzen stossen: Ein solcher Fall ist Tony Harrison, Poeta doctus aus dem Arbeitermilieu von Leeds, mit seiner erstaunlichen Verbindung vulgärer Kolloquialität mit der handwerklichen Meisterschaft im Gebrauch fester Formen wie des Sonetts.… Continue Reading „So That´s What It´s Like“
Das Eröffnungsgedicht, „Der Sinnfuchs“, legt eine klare Fährte mitten in das Zentrum von Dichtung, es beschreibt auf einer knappen Seite das, wozu andere vielleicht eine ausgearbeitete Poetologie benötigen, nämlich den mystischen Entstehungsprozess eines einzelnen Gedichts. „Ein bilde ich mir dieses Mitternachtsmomentes Wald: / Etwas… Continue Reading „Hughes´ Sinnfuchs“
Die Übersetzung befindet sich fast immer auf dem idealen Mittelweg von Textnähe und Textferne, der eine gelungene Adaption auszeichnet. Lars Vollert verfügt über ein Stilgespür, das seine Übersetzung wohltuend von manchem eher uninspirierten Zugriff abhebt. Wenn sie zuweilen etwas altbackener klingt als das unprätentiöse… Continue Reading „Robert Frost wiederzuentdecken“
„Wooroloo“ ist eine Übung in familiärem Exorzismus. Das geht nicht ohne Paradoxien ab. Am auffälligsten ist die, in der Öffentlichkeit gegen die Öffentlichkeit anzuschreiben. Und doch muss ein Gedicht wie „Leser“ zu denken geben: Ihren eigenen toten Babies wollten sie Leben einhauchen, / Da… Continue Reading „Kein Wunder bei den Eltern:“
„In einer Station der Metro / / Das Erscheinen dieser Gesichter in der Menge: / Blütenblätter auf einem nassen, schweren Ast.“ (Ezra Pound) Das saß, damals. Und das auch: „J. Alfreds Prufrocks Liebesgesang / Komm, wir gehen, du und ich, / wenn der Abend… Continue Reading „„Das saß, damals.““
Über ein Antikriegsgedicht des britischen poet laureate Andrew Motion berichten die BBC News . Causa Belli by Andrew Motion They read good books, and quote, but never learn a language other than the scream of rocket-burn Our straighter talk is drowned but ironclad; elections,… Continue Reading „Causa Belli“
Über Rudyard Kipling als frühen Autonarren schreibt am 13.1.03 die Süddeutsche – so klingen K.s Berichte über eine Reise durch Frankreich im eigenen Auto von 1911: „Hotel Metropole, Montpellier. Schlecht, teuer und raffgierig.“ In Chartres: „Wie immer: Der Heißwasserhahn war kalt.“ „Cabourg nach Caen:… Continue Reading „Rudyard Kipling“
Die taz und Süddeutsche begutachten heute (13.1.03) eine amerikanische Propagandabroschüre , an der namhafte Autoren mitwirkten, darunter Billy Collins ( What’s American About American Poetry?) , Robert Creeley ( America’s American ) und Robert Pinsky (A Provincial Sense of Time).
Übersetzung war ihm „Dienst am Original“. Diese Haltung tut besonders wohl angesichts der Shakespeareschen „Sonnets“, in die durch Jahrhunderte allzuviel hineinprojiziert wurde, weil sie angeblich den Blick ins Herzen (sic) eines Autors erlaubten, von dem man fast nichts wusste. Diese Projektionen haben auch manche… Continue Reading „Dienst an Shakespeare“
Perhaps the finest writer ever to use speed systematically, however, was W. H. Auden. He swallowed Benzedrine every morning for twenty years, from 1938 onward, balancing its effect with the barbiturate Seconal when he wanted to sleep. (He also kept a glass of vodka… Continue Reading „Drug writing“
Jan Wagner bespricht in der FR (14.12.02) John Ashbery: Mädchen auf der Flucht . Ausgewählte Gedichte, zweisprachig. Aus dem Amerikanischen von Erwin Einzinger, Durs Grünbein, Matthias Göritz, Michael Krüger, Klaus Reichert und Joachim Sartorius. Herausgegeben von Joachim Sartorius. Carl Hanser Verlag (Edition Akzente), München… Continue Reading „Mädchen auf der Flucht“
Über eine amerikanische dichtergestützte Werbekampagne, bei der auch poet laureate Billy Collins mitmacht, berichtet die NZZ am 11.12.02 Die Plädoyers für ein etwas differenzierteres Bild können unter http://www.usinfo.state.gov/products/pubs/writers im Internet abgerufen werden.
There are words in Ms. Stone’s poems that cannot be printed in this newspaper, even for art’s sake. The words are not written for effect, they are there because of a brutal honesty. Indeed, Ms. Stone is sometimes called America’s Akhmatova. Like that poet… Continue Reading „Amerikas Achmatowa“
Times Literary Supplement (6.12.02) schreibt über Harry Mathews , das einzige amerikanische Mitglied der Gruppe „Oulipo“ (in Deutschland u.a., durch gemeinsame Projekte mit dem deutschen Gruppenmitglied Oskar Pastior bekannt: Die Erfindung der Sprache, Schreibheft 40).
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