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Veröffentlicht am 9. Juli 2002 von rekalisch
Während Walter Benjamin in diesem Über-Setzen die Fremdheit aller Sprachen gegenüber etwas Unausdrückbarem erfährt und die leise Hoffnung hegt, dass diese Kluft bei der Ankunft des Messias aufgehoben wird, begegnet Tawada diesen Irritationen mit kindlicher Neugier und ohne melancholische Sehnsucht nach einer letzten Offenbarung. «Es gibt nichts Schöneres für mich, als im Theater zu sitzen und stundenlang einer Sprache zuzuhören, die ich nicht verstehe», bekennt sie, und im Staunen über die fremden Zungenreden möchte sie auch der eigenen, längst zur zweiten Natur gewordenen wieder einmal wie «der magischen Unlesbarkeit eines Gedichts begegnen». / Karl-Heinz Ott, NZZ 9.7.02
Yoko Tawada: Überseezungen. Konkursbuch-Verlag, Tübingen 2002. 158 S., Fr. 23.70.
Kategorie: Deutsch, Deutschland, Japan, JapanischSchlagworte: Karl-Heinz Ott, Walter Benjamin, Yoko Tawada
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