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Veröffentlicht am 20. Oktober 2022 von lyrikzeitung
Theodor Storm
(* 14. September 1817 in Husum; † 4. Juli 1888 in Hanerau-Hademarschen)
Hyazinthen Fern hallt Musik; doch hier ist stille Nacht, Mit Schlummerduft anhauchen mich die Pflanzen; Ich habe immer, immer dein gedacht; Ich möchte schlafen, aber du mußt tanzen. Es hört nicht auf, es rast ohn Unterlaß; Die Kerzen brennen und die Geigen schreien, Es teilen und es schließen sich die Reihen, Und alle glühen; aber du bist blaß. Und du mußt tanzen; fremde Arme schmiegen Sich an dein Herz; o leide nicht Gewalt! Ich seh dein weißes Kleid vorüberfliegen Und deine leichte, zärtliche Gestalt. – – Und süßer strömend quillt der Duft der Nacht Und träumerischer aus dem Kelch der Pflanzen. Ich habe immer, immer dein gedacht; Ich möchte schlafen; aber du mußt tanzen.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Theodor Storm
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Könnte von Hofmannsthal sein.
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Da wird er gern so auf den Realismus reduziert, Gedichte von kleinen grauen Städten bevölkern die Schulbücher. Und dann soetwas gefühl- und geheimnisvolles! Danke für’s Zeigen der anderen Seite.
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