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Veröffentlicht am 25. Mai 2020 von lyrikzeitung
Jedes Jahr im Mai fallen mir vier, nein drei Worte der Dichterin Eva Strittmatter ein, jedes Jahr wenn dem Rotdorn das Rot aufgeht, die Worte, es ist ein Vers, vier Trochäen:
Rotdorn meiner Kinderjahre
Jetzt lese ich das Gedicht nach, es ist fast ein wenig enttäuschend, aber der Anfang ist stark. Das muß ein Gedicht erst mal schaffen, mir, der jeden Tag Gedichte liest, jedes Jahr mindestens einmal einzufallen. Es gibt vielleicht ein paar bessere Gedichte von ihr (ich bin kein großer Fan und habe schon StudentInnen gegen mich aufgebracht, weil ich an einem Gedicht, das sie liebten, herumkrittelte). Aber nun: ROTDORN!
Eva Strittmatter
(* 8. Februar 1930 in Neuruppin; † 3. Januar 2011 in Berlin)
Rotdorn
Rotdorn meiner Kinderjahre
Unterm roten Rotdorndach
Bin ich ein und aus gegangen.
Und der Rotdorn ging mir nach.
Roter Rotdorn meiner Kindheit.
Straßenbaum der kleinen Stadt,
Die ich liebte, die mich liebte,
Die mich aufgezogen hat.
Aus: Eva Strittmatter, Ich mach ein Lied aus Stille. Gedichte. Berlin, Weimar: Aufbau, 1973, S. 12.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Eva Strittmatter
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~ ` ~ ` ~ ` ~ ` 4 Trochäen= kurz – lang, kurz – lang….Rotdorn meiner Kinder- Jahre, ein tänzerischer Schritt👟
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