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Veröffentlicht am 23. Dezember 2009 von lyrikzeitung
Vom verseschmiedenden Bau-Mafioso Branimir Dukic über die an Albaniens Küste lebende „Alliterationslautlyrikerin“ Amelie Berisha Schmöll („Weltenraum XII: L“) bis zum „dichtenden Steiger“ Erwin Günter Katschulski genannt „Pommes“ („Komm mich nich mit die da oben …“) reichen die Steilvorlagen, die von Doppelgängern prominenter Vertreter des Literaturbetriebs eiskalt versenkt werden. Dass „gelegentliche, meist kleine Rechtschreib- und Grammatikfehler die Lesefreude nicht schmälern“, gehöre zur „Aura jener seltsam verrätselten Verse, die die junge Kölnerin Cindy Hartwig seit nunmehr neun Jahren ins Netz stellt“, bemerkt „Jan Wagner“, und „Jens Bisky“ greift bei den Essener Straßenmusikanten von „El Duo Veneciano“ zur großen Orgel und bemüht den edlen Wettstreit der Musen: „Was will, was kann das Gedicht? Erzählerisch ist es dem Roman, bildlich der Malerei, an Gestalt der Skulptur unterlegen.“ Wer in dieser kleinen Phrasenkunde nicht vertreten ist, ärgert sich mehr als die respektvoll verspotteten Kollegen. / Richard Kämmerlings, FAZ 22.12.
Thomas Gsella: „Warte nur, balde dichtest du auch!“ Offenbacher Anthologie. Nicht herausgegeben von Marcel Reich-Ranicki. Ullstein Verlag, Berlin 2009. 112 S., Abb., br., 7,95 €.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Jan Wagner, Jens Bisky, Richard Kämmerlings, Thomas Gsella
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