Auf gehts

Moskau. Die Patriarchalische (also zunächst einmal: beim Patriarchen eingerichtete, L&Poe) Kommission für Familie, Schutz der Mutterschaft und Kindheit kümmert sich mit dem Segen des Präsidenten um den Schullehrplan in der Literatur.

Da würden die Schüler Werke wie „Über die Liebe“ von Anton Tschechow, „Fliederbusch“ von Alexander Kuprin und „Kaukasus“ von Iwan Bunin lesen, in denen die „freie Liebe besungen“ werde. In dem einen Fall tötet sich der betrogene Ehemann, in dem andern zerbricht die Familie, und [was das Allerschlimmste ist, L&Poe] im dritten folgt daraus gar nichts.

„Diese lebendigen künstlerischen Bilder sind eine Zeitbombe für unsere Kinder. Unser Ausschuss sollte mit den Vorschlägen bei der Bildungsabteilung vorstellig werden.“

Vor kurzem wurde berichtet, dass in Russland eine „Gesellschaft der russischen Literatur“ begründet wurde, die durch den Patriarchen von Moskau und ganz Russland Kyrill geleitet wird. „Vor ein paar Monaten hat sich unser Präsident Wladimir Wladimirowitsch Putin mit einem Vorschlag an mich gerichtet, eine Gesellschaft der russischen Literatur zu gründen und sie dann an die Arbeit zu führen“, sagte der Patriarch in einer Sitzung der Patriarchalischen Rates für Kultur.

„Wir sollten dafür sorgen, die Situation in unserer Schule radikal zu verbessern, unter anderem im Bereich der russischen Sprache und Literatur, indem wir professionelle Empfehlungen machen, vernünftige, überzeugende, im guten Sinn ideologiefreie“ – sagte der Patriarch. / The Insider (trotz des englischen Titels ein russisches Reportagemagazin)

Wie Erich Honecker schon sagte, „von Rußland lernen heißt siegen lernen“. Ich bin sicher, die Experten arbeiten schon zusammen, Geld und, naja, Ideen fließen. Umbau heißt auf Russisch Perestroika. Das Wort legt zunächst einmal gar nicht fest, in welche Richtung der Umbau erfolgt.

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