Schlagwort: Björn Hayer

Lyrik im Anthropozän

(…) die zeitgenössische Poesie vermag uns emotional am meisten zu bewegen (…) Als besonders wertvoll erweist sich Lektüre auch, weil im Spiegel allen Zerfalls die Schönheit an Bedeutung gewinnt. Wälder, Höhlen und Brachen, ja, sogar der von Juvenal Enrique Morales Flores melancholisch besungene „Ozean… Continue Reading „Lyrik im Anthropozän“

Zeichen gen Aufbruch

Vorbei das ewige Zetern, vorbei der laue Pragmatismus, vorbei das Halbgare und das Harren im Jetzt, das keine Zukunft hat. Mag sein, dass die Politik die zahllosen Krisen der Welt noch immer im visionslosen Modus der Administration abarbeitet. In der zeitgenössischen Lyrik jedenfalls stehen… Continue Reading „Zeichen gen Aufbruch“

Scharlachnatter, Sehnsuchtshighway

«Brustlandschaften», Sehnsuchtshintersassen» und «Hoffnungskerzen» – des Wieners Robert Schindels Liebe zu Komposita aller Art dokumentiert den Reichtum der deutschen Sprache. «Versintern», das heisst im Rahmen der Dichtung, ist in seinem neuen Lyrikband «Scharlachnatter» alles möglich: Verschwindende Tote werden in Sprache verwahrt, auf dem «Sehnsuchtshighway»… Continue Reading „Scharlachnatter, Sehnsuchtshighway“

117. Ein kleines Buch mit großen Wundern

Was diese Bilderreihung, welche keine noch so verwinkelte Gleichung scheut, zu erzeugen vermag, ist das Gefühl, in einem aufgeladenen Filmkosmos zu sein. Assoziationen, Metaphern und ganze Satzkonstruktionen folgen darin den Prinzipien der filmischen Montage- und Schnitttechniken. Zudem wählt der Autor nicht selten den Zoom… Continue Reading „117. Ein kleines Buch mit großen Wundern“

18. Wo die Wahrnehmung der Halluzination weicht

Spiegel verzerren sich, Gesichter verschwimmen, und ganze Welten zerfasern, sobald die Wahrnehmung der Halluzination weicht. Fragil und detailverliebt schildert Marion Poschmann in ihrem neuen Lyrikband „Geistersehen“, wie das Sichtbare in Vorstellung übergeht und die Ränder unserer Wirklichkeit verschwimmen. Wahrheit und Vernunft werden relativ, verblassen… Continue Reading „18. Wo die Wahrnehmung der Halluzination weicht“