Kategorie: Englisch

Zum Literaturnobelpreis 2020

Die amerikanische Lyrikerin Louise Glück (* 22. April 1943 in New York City) erhält den Literaturnobelpreis 2020. Auf Deutsch gibt es zwei Gedichtbände in der Übersetzung von Ulrike Draesner: „Averno“ (2007) und „Wilde Iris“ (2008), beide zur Zeit nicht lieferbar. Jürgen Brôcan übersetzte vier… Continue Reading „Zum Literaturnobelpreis 2020“

Was man als Dichter wissen muss

Gary Snyder (* 8. Mai 1930 in San Francisco) Anmerkung des Autors: Eine konfuzianische, dem Lun Yü entlehnte Forderung, die bei K’ung zu der Forderung nach dem cheng ming, der »Richtigstellung der Begriffe« führt, ein Terminus, der dem flaubert’schen mot juste recht verwandt ist. Aus: Gary Snyder,… Continue Reading „Was man als Dichter wissen muss“

Die Mimnermos-Interviews

Anne Carson (* 21. Juni 1950 in Toronto) Die Mimnermos-lnterviews (I) M: Ich wunder mich dass Sie den ganzen Weg gekommen sind I: Was für ein Sumpfloch M: Sie mögen keinen Regen I: Nein fangen wir an können wir mit Ihrem Namen anfangen M:… Continue Reading „Die Mimnermos-Interviews“

Sappho Fragment

H. D. (* 10. September 1886 in Bethlehem, Pennsylvania; † 27. September 1961 in Zürich, Schweiz) Fragment 113 “Weder Honig noch Biene für mich. ” -SAPPHO. Nicht Honig, nicht die Beute der Biene aus Blüten von Wiese oder Sand oder Busch am Berg; aus… Continue Reading „Sappho Fragment“

Apeneck Sweeney

T. S. (Thomas Stearns) Eliot (* 26. September 1888 in St. Louis, Missouri, Vereinigte Staaten; † 4. Januar 1965 in London) SWEENEY UNTER DEN NACHTIGALLEN Warum sollte ich von der Nachtigall sprechen? Die Nachtigall singt von ehebrecherischem Unrecht Apeneck Sweeney spreizt die Knie, Die… Continue Reading „Apeneck Sweeney“

Judith

Noch einmal Adelaide Crapsey. Ich finde es wunderbar, dass der gestrige Beitrag mehrere Versionen ihres Gedichts gebracht hat. Das Cinquain ist einerseits von japanischen Gedichten inspiriert und andererseits eng mit den amerikanischen Modernisten verbunden, ich nenne Ezra Pound und Hilda Doolittle (H. D.). Ich… Continue Reading „Judith“

Fünfzeiler und Cinquain

Adelaide Crapsey (* 9. September 1878 in Brooklyn Heights, New York; † 8. Oktober 1914 in Rochester, New York) Die amerikanische Dichterin ist außer der englischen Wikipedia nur der ägyptischen, italienischen, japanischen, polnischen und ukrainischen Version bekannt. Was ich da (also in dem Teil,… Continue Reading „Fünfzeiler und Cinquain“

Wenig und viel oder: Mao Zhu demütigte den Stör

Der südafrikanische Dichter Dennis Brutus wurde vom Apartheidregime verfolgt, angeschossen und zu 18 Monaten Zwangsarbeit auf Robben Island verurteilt. Nach seiner Entlassung konnte er ins Exil nach London ausreisen und kam schließlich in die Vereinigten Staaten. Irgendwann konnte ich in einem Antiquariat im Wald… Continue Reading „Wenig und viel oder: Mao Zhu demütigte den Stör“

Ein Blatt zum Bloomsday

Der 16. Juni ist Bloomsday. Der Roman Ulysses des Iren James Joyce handelt am 16. Juni 1904 (bis tief in die Nacht des Folgetags). Leopold Bloom ist die Hauptfigur. Es ist ein moderner Roman, er erzählt Dubliner Leben der Zeit, heute feiern die Iren… Continue Reading „Ein Blatt zum Bloomsday“

Mitspracherecht

Linda Hogan (…) Da ist der Mund eines Mannes, seine Zunge, verschwistert dem Gras und dem Licht und den vierbeinigen Geschöpfen. Er spricht von einem neuen Morgen. Er gibt den kleinen Tieren eine Stimme. Er gibt den Adlern das Mitspracherecht. Er spricht für die… Continue Reading „Mitspracherecht“

rolls joyce, hol es wieder

Heute haben so viele Dichter Geburtstag, Ulf, Fabjan, Hendrik, ich grüße euch mit einem Gedicht von Gerard Manley Hopkins, der zwar nicht an einem 8. Juni geboren ist, aber an den man trotzdem jeden Tag denken kann, so auch heute. L&Poe hatte das Gedicht… Continue Reading „rolls joyce, hol es wieder“

USA 1966

Allen Ginsberg (* 3. Juni 1926 in Paterson, New Jersey; † 5. April 1997 in New York) Uptown Leuchtend gelbe Budweiser Reklame über der Bar, „Ich hab alles gesehn“ – der Barmann gab mir das Wechselgeld auf 10 Dollars heraus. Freundlich sah ich ihn… Continue Reading „USA 1966“

Blühende Pflaume

Louise Glück (* 22. April 1943 in New York City) Blühende Pflaume Im Frühling verkündet die Walddrossel aus den schwarzen Ästen des blühenden Pflaumenbaums ihre alljährliche Botschaft vom Überleben. Woher kommt ein solches Glück, das die Nachbarstochter in diesen Gesang hineinliest, und einstimmt? Nachmittags… Continue Reading „Blühende Pflaume“

Der Chefredakteur

T.S. Eliot (* 26. September 1888 in St. Louis, Missouri, Vereinigte Staaten; † 4. Januar 1965 in London) Was den Deutschen ihr Expressionismus ist den Russen ihr Futurismus (ja, da gabs besonders viele Ismen), den Briten und US-Amerikanern, ja was eigentlich? Sie waren etwas… Continue Reading „Der Chefredakteur“

Reim auf Rose

Kann es sein, dass wir keine Gedichte der berühmten Jane Austen auf Deutsch haben? Jedenfalls konnte ich nach einigem Suchen nichts finden. Die beiden deutschen Briefausgaben (Ullstein, Insel) habe ich nicht zur Hand, so dass ich nicht überprüfen konnte, ob die einem Brief beigefügten… Continue Reading „Reim auf Rose“