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Andreas Reimann
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IN DUNKLEN ZEITEN Darf einer singen, wenn geschütze dröhnen und selbst der nachbar zorn und hass vermischt, und wenn die seuche mit dem schleppnetz fischt, und wenn die leute um die zukunft stöhnen? Da muß er singen! Alle schönheit muß in töne er und wörter übersetzen, sich selbst zu hören, und auf allen plätzen ein lied zu sein: ein sanfter regenguß im überhitzten! Daß da kein gesicht, verschwitzt, verkrampft, dem mörder ähnlich werde: die freundlichkeit ist leicht uns auszutreiben. Doch mensch sein heißt: es bleiben. Andres nicht. – Drum wag ein lied, die zärtliche gebärde: wir müssen für den frieden tauglich bleiben.
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IN DUNKLEN ZEITEN
Darf einer singen, wenn geschütze dröhnen
und selbst der nachbar zorn und hass vermischt,
und wenn die seuche mit dem schleppnetz fischt,
und wenn die leute um die zukunft stöhnen?
Da muß er singen! Alle schönheit muß
in töne er und wörter übersetzen,
sich selbst zu hören, und auf allen plätzen
ein lied zu sein: ein sanfter regenguß
im überhitzten! Daß da kein gesicht,
verschwitzt, verkrampft, dem mörder ähnlich werde:
die freundlichkeit ist leicht uns auszutreiben.
Doch mensch sein heißt: es bleiben. Andres nicht. –
Drum wag ein lied, die zärtliche gebärde:
wir müssen für den frieden tauglich bleiben.
oh ja!
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