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Gar nicht leicht, aus diesem Buch ein Einzelgedicht herauszubrechen. Hier ist kein großer Einzelner, der unter Schmerzen der Wahrheit nachsinnt und hier sind auch keine glänzenden, dunkel aufs Tiefe weisenden Symbole. Man muss es im Ganzen lesen, vielleicht schnell voran, um die Bewegung zu erhaschen. Ich habe nicht nachgezählt, habe aber den Eindruck, dass viel öfter wir als ich und uns als mich gesagt wird. Aber es sind auch keine „kollektiven Symbole“, wie man sie vielleicht auf Demos vor sich her trägt. Wenn es doch mal so klingt, seid ihr ertappt.
Tom Bresemann
die stimmung ist früher da als die ereignisse, genau dies aber verleiht dem aufruf seine enorme durchschlagkraft, dazu muß alles im gemeinen wesen sich stark und fest zusammenfügen, also daß die bande lose und nicht drückend das einzelne umschlingen das ist wirklich die erfüllung unseres geheimsten wunsches, das ist die krönung unserer arbeit, indem ich mich an sie halte komme ich allen momentanen situationen zum trotz immer wieder zur gleichen überzeugung ich bin sozusagen ungemischt durchs leben gegangen, zeitweilig war ich innerlich sehr weit weg, man hat einfach das gemacht was gegangen ist, das war klar festgelegt das musste man so und so machen es ist eine aufregende zeit, mit einem male hat sich überall etwas geändert, es bleibt manches auf der strecke was wichtig wäre, ganz nebenbei ist auch gar nicht so richtig klar, was man machen will
Aus: Tom Bresemann, von jeglichem wort das durch den mund den menschen vernewet. Berlin: KLAK, 2023, S. 58.
Anmerkung: In diesem Buch sind die Gedichtanfänge enger und in anderer Schriftart gesetzt als der übrige Text. Da ich das hier nicht nachahmen kann, habe ich den Anfang kursiv gesetzt.
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