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Veröffentlicht am 15. Juli 2022 von lyrikzeitung
Roberto Bolaño
(* 28. April 1953 in Santiago de Chile; † 14. Juli 2003 in Barcelona)
DIE ROMANTISCHEN HUNDE Damals war ich zwanzig und verrückt. Ich hatte ein Land verloren, doch einen Traum gewonnen. Und solange dieser Traum währte, zählte alles andere nicht. Weder die Arbeit noch das Beten noch das Studieren bei Tagesanbruch mit den romantischen Hunden. Und der Traum lebte in der Leere meines Geistes. Ein hölzerner Raum im Halbschatten in einer der beiden Lungen der Tropen. Und manchmal zog ich mich in mich zurück und besuchte den Traum: eine Statue, verewigt in flüssigen Gedanken, ein weißer Wurm, sich windend in der Liebe. Einer zügellosen Liebe. Ein Traum in einem anderen Traum. Und der Alptraum sprach zu mir: du wirst wachsen. Die Bilder des Schmerzes und des Labyrinths hinter dir lassen, und du wirst vergessen. Doch damals wäre wachsen ein Verbrechen gewesen. Ich bin hier, sagte ich, mit den romantischen Hunden, und hier werde ich bleiben.
Aus dem Spanischen von Carsten Regling, in: Sinn und Form 14/2014, S. 652
Kategorie: Chile, SpanischSchlagworte: Roberto Bolaño
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Los perros románticos
En aquel tiempo yo tenía veinte años
y estaba loco.
Había perdido un país
pero había ganado un sueño.
Y si tenía ese sueño
lo demás no importaba.
Ni trabajar ni rezar
ni estudiar en la madrugada
junto a los perros románticos.
Y el sueño vivía en el vacío de mi espíritu.
Una habitación de madera,
en penumbras,
en uno de los pulmones del trópico.
Y a veces me volvía dentro de mí
y visitaba el sueño: estatua eternizada
en pensamientos líquidos,
un gusano blanco retorciéndose
en el amor.
Un amor desbocado.
Un sueño dentro de otro sueño.
Y la pesadilla me decía: crecerás.
Dejarás atrás las imágenes del dolor y del laberinto
y olvidarás.
Pero en aquel tiempo crecer hubiera sido un crimen.
Estoy aquí, dije, con los perros románticos
y aquí me voy a quedar.
Q.: https://digopalabratxt.com/2016/07/15/cuatro-poemas-de-los-perros-romanticos-de-roberto-bolano-chile-1953-barcelona-2003/
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