Immer hin

Christian Friedrich Hunold

(* 29. September 1680 in Wandersleben bei Gotha, Thüringen; † 16. August 1721 in Halle/Saale)

Uber ihre Untreue.

  Immer hin / 
  Falsches Hertze / leichter Sinn!
Lesche nur die starcken Kertzen 
In den sonst entflammten Hertzen / 
  Weil ich es zu frieden bin. 
  Immer hin / 
  Falsches Hertze / leichter Sinnl

  Schwur und Treu 
  Sind Betrug und Heucheley. 
Auch die allerschönsten Decken 
Sind gar selten ohne Flecken / 
  Und die Damen einerley. 
  Schwur und Treu 
  Sind Betrug und Heucheley.

  Doch wie schön 
  Wissen sie sich vorzusehn. 
Wenn die Muschel ist gebrochen / 
Und die Perle draus gestochen / 
  Soll sie erst verschlossen stehn. 
  Doch wie schön 
  Wissen sie sich vorzusehn.

  Drüm mein Geist / 
  Suche was unsterblich heist / 
Liebe wo die schöne Jugend 
Dich durch Klugheit und durch Tugend 
  Ewig mit Vergnügung speist.
  Drüm mein Geist 
Suche was unsterblich heist.

Aus: Deutsche Lyrik von den Anfängen bis zur Gegenwart. Bd. 5: Deutsche Lyrik 1700-1770. München: dtv, 2001, S. 21

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