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Veröffentlicht am 27. März 2020 von lyrikzeitung
Sappho
(* zwischen 630 und 612 v.u.Z.; † um 570 v.u.Z.)
Aber mir verschlägt’s schon den Atem, wenn ich
flüchtig nur dein Antlitz erblicke. Hilflos
duckt sich dann das Herz in der Brust zusammen
lähmende Schwere
überkommt die Zunge, und gleich beginnen
Fieberschauer unter der Haut zu rieseln.
Vor den Augen wird es wie Nacht, ein Dröhnen
füllt mir die Ohren,
kalter Schweiß bedeckt mich, die Glieder zittern,
bleicher wird die Wange, die Hand wird bleicher
als das Wintergras. Und ich denke sinkend,
dies sei das Ende.
Dennoch läßt sich alles ertragen, wenn nur . . .
Deutsch von Manfred Hausmann, aus: Sappho, LIEDER UND BRUCHSTÜCKE. Übertragen von Manfred Hausmann. [Das Gedicht. Blätter für die Dichtung]. Hamburg: Heinrich Ellermann, o.J. (1948), unpag.
Kategorie: Altgriechisch, Antike, GriechenlandSchlagworte: Manfred Hausmann, Sappho
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