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Veröffentlicht am 4. März 2020 von lyrikzeitung
Gustav Sack
(* 28. Oktober 1885 in Schermbeck; † 5. Dezember 1916 bei Finta Mare, Rumänien)
Quark
Man frißt sich so durch seine Jahre
und wird mit jedem Jahre älter
und ist am Ende ohne Haare
doch immer noch ein Hinterhälter.
Man ißt und trinkt und man poussiert,
zeugt unfreiwillig ein paar Kinder,
indes die Jahre exaltiert
fortsausen Tag für Tag geschwinder.
Man packt sich aus, man streckt sich hin
und macht sich reuevoll ans Sterben,
um so als letzten Reingewinn
sich einen Nachruf zu erwerben.
Aus: Zu Unrecht vergessen. Anthologie. Hrsg. Paul Hühnerfeld. Hamburg: Marion von Schröder, 1957, S. 246
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Gustav Sack
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