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Veröffentlicht am 17. Januar 2020 von lyrikzeitung
Emmy Hennings
(Emmy Ball-Hennings, * 17. Januar 1885 in Flensburg; † 10. August 1948 in Sorengo bei Lugano)
ÄTHERSTROPHEN
Jetzt muß ich aus der großen Kugel fallen.
Dabei ist in Paris ein schönes Fest.
Die Menschen sammeln sich am Gare de l’est
Und bunte Seidenfahnen wallen.
Ich aber bin nicht unter ihnen.
Ich fliege in dem großen Raum.
Ich mische mich in jeden Traum
Und lese in den tausend Mienen.
Es liegt ein kranker Mann in seinem Jammer.
Mich hypnotisiert sein letzter Blick.
Wir sehnen einen Sommertag zurück . . .
Ein schwarzes Kreuz erfüllt die Kammer. . .
(Dieses Gedicht ist für Hardy)
Aus: Emmy Hennings, Die letzte Freude. Gedichte. Leipzig: Kurt Wolf Verlag, 1913 (Der jüngste Tag 5), S. 5
Kategorie: DeutschSchlagworte: Emmy Ball-Hennings
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