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Veröffentlicht am 19. Oktober 2019 von lyrikzeitung
Roland Erb
DIE OKTOBERFRÜHE
Irrsinniger Herbst, du gehst
Straßen voll Laub und Blut:
Dunstiges Weichbild, du siehst
Dämmerung ringsum in Glut.
Einsame Taube, die hüpft
über Fliesen, knirschender Schrei.
Henkersmahlzeit, das Korn
bricht wie Dornen entzwei.
Nahender Winter, Tauben
hocken versteckt im Haus.
Irrsinniger Herbst, der nächste
bläst ihre Federn hinaus.
Aus: Roland Erb: DIE STILLE DES TAIFUNS. Gedichte. Berlin/Weimar: Aufbau, 1981, S. 10
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Roland Erb
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