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Veröffentlicht am 17. September 2019 von lyrikzeitung
Tudor Arghezi
(* 21. Mai 1880 in Bukarest; † 14. Juli 1967 ebenda)
Verklärung
Obwohl ich ihr sagte, daß ich’s nicht will,
gab mir die Nacht im Schlaf ganz still
die Urne des Dunkels, ich trank sie leer.
Nun komme, was wolle, bald wissen wir mehr.
Wie konnte ich ahnen, daß dem Getränk,
dem dünnblauen milchigen, Gift beigemengt?
Bin ich nur berauscht – oder bin ich gestorben?
Nun laßt mich schlafen – bin kindisch geworden.
Wer da auch anklopft, ich bin nicht zu Haus.
Fragt wer nach mir, denkt euch Antworten aus.
Wem kann ich denn so in das Angesicht sehn,
vor wem mit der jetzigen Seele bestehn?
Deutsch von Heinz Kahlau, aus: Tudor Arghezi: Ketzerbeichte. Berlin: Volk und Welt, 1968, S. 73
Kategorie: Rumänien, RumänischSchlagworte: Heinz Kahlau, Tudor Arghezi
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Transfigurare
Cu toate că i-am spus că nu vreau,
Mi-a dat noaptea-n somn să beau
Întuneric, şi am băut urna întreagă.
Ce-o fi să fie, să se aleagă.
Puteam să ştiu că-n zeama ei suavă
Albastra alburie, era otravă?
M-am îmbătat? Am murit?
Lăsaţi-mă să dorm… M-am copilărit.
Cine mai bate, nu sînt acasă,
Cine întreabă, lasă…
Cui mai pot să-i ies în drum
Cu sufletul meu de acum?
Die Quelle bietet neben dem Original auch eine Übertragung ins Deutsche von Celan.
Markus Fischer, Celan-Lektüren, Reden, Gedichte und Übersetzungen Paul Celans im poetologischen und literarhistorischen Kontext, Berlin, 2014; p. 195. q. v.
https://books.google.at/books?id=eTDzAgAAQBAJ&pg=PA195&lpg=PA195&dq=Cu+toate+c%C4%83+i-am+spus+c%C4%83+nu+vreauMi-a+dat+noaptea-n+somn+s%C4%83+beau&source=bl&ots=tiqu0XVVS_&sig=ACfU3U2j6imljDFzf-5umAO–Lc-R92xrA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjJ0O20j9rkAhXMBBAIHczeBukQ6AEwAHoECAkQAQ#v=onepage&q=Cu%20toate%20c%C4%83%20i-am%20spus%20c%C4%83%20nu%20vreauMi-a%20dat%20noaptea-n%20somn%20s%C4%83%20beau&f=false
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Danke!Die Celan-Übersetzung ist viel, viel besser.
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Dieses Gedicht ist im Original von Arghezi natürlich viel,viel schöner. Heinz Kahlau reimt hier etwas bedenkenlos drauflos. Arghezi muss man sich als einen sehr ernsthaften, philosophischen Dichter vorstellen, der zugleich eine hervorragende Verstechnik besitzt und sehr natürlich, keineswegs leichtfertig mit dem Reim umgeht. Im alllgemeinen sind diese Nachdichtungen von Kahlau, die auf den hervorragenden Interlineartexten von Paul Schuster fußen, aber recht gut lesbar und vermitteln einen ganz informativen Eindruck von Arghezis Dichtkunst.
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Kannst du mir ein Foto vom Original schicken?
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