Club der verhafteten Dichter

Wer interessiert sich noch für Poesie? Die Tyrannen. In der französischen Zeitschrift Marianne ein Porträt von vier Musenlieblingen – einem Kameruner, einem Chinesen, einem Südafrikaner und einem Kolumbianer -, die mit einer Freiheitsstrafe für das Verbrechen bezahlt haben, einen Diktator zu beleidigen. Frédérique Briard, Alain Léauthier und Laurent Nunez schreiben über Enoh Meyomesse (Kamerun), der es wagte, bei Präsidentschaftswahlen gegen den Diktator Paul Biya anzutreten und der zu sieben Jahren Haft und 200000 CFA-Francs Geldstrafe verurteilt wurde; Li Bifeng, der wie Liao Yiwu wegen „konterrevolutionärer Verbrechen“ verurteilt wurde und immer noch in Haft ist; den südafrikanischen Dichter Breyten Breytenbach, der bei einer heimlichen Reise in sein Heimatland verhaftet wurde und wegen seines Engagements gegen die Apartheid sowie wegen „Mischehe“ verurteilt wurde; und den kolumbianischen Dichter Alvaro Mutis, der Ende der 50er Jahre aus Kolumbien nach Mexiko floh und dort verhaftet und ins Gefängnis gesteckt wurde.

Die Zeitschrift druckt 3 Gefängnisgedichte von Enoh Meyomesse, Li Bifeng und Breyten Breytenbach.

  • Les Carnets du palais noir, d’Alvaro Mutis, Grasset, 192 p., 17 €.
  • La Femme dans le soleil, de Breyten Breytenbach, éd. Bruno Doucey, 112 p., 14,50 €.

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