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Grundsätzliche Fragen, neu gestellt: Am 21.6. beschäftigt sich das poesiefestival berlin mit der Zukunft der Lyrik. Wie werden Produktion und Rezeption internationaler Dichtung aussehen? Was kann ihr zukünftig als Sprachmaterial dienen? Wie verändert sich Lyrik durch das Internet, durch eBooks und Apps? Entstehen mit neuen Medien Erweiterungen des Lesens und Schreibens? Wie werden sich das Publikum, aber auch die Dichtung und das (Selbst-)Bild von Dichtenden verändern?
Die KünstlerInnen LaTasha N. Nevada Diggs, Ricardo Domeneck, Steven J. Fowler, Kenneth Goldsmith, Léonce W. Lupette, Tristan Marquardt, Cia Rinne und der Literaturwissenschaftler Peer Trilcke treffen sich in der Akademie der Künste am Hanseatenweg, um in die Zukunft weisende Ansätze, Techniken, Methoden und Poetiken zu präsentieren und zu diskutieren. Sie denken praktizierte Ansätze konsequent weiter und skizzieren neue Konzepte. Schwerpunkte liegen dabei auf Lyrik für digitale Medien, auf vielsprachiger Dichtung und kollektiven Schreibprojekten.
LaTasha N. Nevada Diggs aus den USA ist eine mythenschöpfende DJane und Dichterin, die in ihren Texten mehr als ein Dutzend Sprachen (darunter Maori, Hindi, Urdu und Swahili) zu einem urbanen, babylonischen Gesang vermischt. Der in Berlin lebende Lyriker und Übersetzer Ricardo Domeneck veröffentlichte bislang fünf Gedichtbände in Brasilien und ist Mitherausgeber der literarischen Zeitschrift „Modo de usar & Co.“ Steven J. Fowler schreibt Kalligramme, konkrete Poesie und Lautdichtung, arbeitet mit bildender Kunst, Installation und Performance und initiiert internationale kollektive Schreibprojekte. Kenneth Goldsmith ist einer der Stars konzeptioneller Literatur in den USA. Er arbeitet mit unterschiedlichsten experimentellen Ansätzen und erweitert mit Verve und Humor die Grenzen dessen, was wir als Literatur zu betrachten gewohnt sind. 1996 gründete er UbuWeb, eine Internetplattform für Avantgarde-Filme, Sound und Poesie. Der Schriftsteller, Übersetzer und Literaturwissenschaftler Léonce W. Lupette ist Mitherausgeber der Literaturzeitschriften „Alba – Lateinamerika lesen“, „karawa.net“ sowie der Reihe „luxbooks.latin“. Tristan Marquardt ist Mitglied des Berliner Lyrikkollektivs G13 und verfasst parallel zu seinem eigenen Schreiben auch Gemeinschaftstexte mit anderen Lyrikerinnen und Lyrikern. Die schwedische Lyrikerin Cia Rinne schreibt mehrsprachige visuelle und konzeptuelle Poesie. Dr. Peer Trilcke ist Professor für Neuere deutsche Literatur und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen, leitete das Projekt ›Geschichtslyrik‹ der Arbeitsgruppe für die Poetik lyrischer Literaturen und ist Mitherausgeber von ›Litlog. Göttinger eMagazin für Literatur – Kultur – Wissenschaft‹
So 21.6. 13:00
Colloquium: Die Zukünfte der Dichtung
Akademie der Künste, Hanseatenweg, Clubraum
Eintritt € 8/5
Mit LaTasha N. Nevada Diggs (Dichterin, USA), Ricardo Domeneck (Dichter, Brasilien / Deutschland), Steven J. Fowler (Dichter, UK), Kenneth Goldsmith (Autor, USA), Léonce W. Lupette (Dichter, Argentinien / Deutschland), Tristan Marquardt (Dichter, Deutschland), Cia Rinne (Dichterin, Schweden / Deutschland), Peer Trilcke (Literaturwissenschaftler, Deutschland)
Moderation: Thomas Böhm (Literaturvermittler, Deutschland)
Gefördert aus Mitteln der Stiftung Preußische Seehandlung. Mit freundlicher Unterstützung durch: Auswärtiges Amt, Poetry International Rotterdam, Festival Internazionale di Poesia Genua, British Council und ECHOO Konferenzdolmetschen.
In Zusammenarbeit mit FIKTION und dem Haus der Kulturen der Welt.
Das 16. poesiefestival berlin findet statt vom 19. – 27.6.2015 in der Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin.
Weitere Informationen unter www.poesiefestival.org
Was für eine unsäglich elitäre Bevollmächtigtenprosa.
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