Vor 40 Jahren starb Rolf Dieter Brinkmann

Sein Prosadebüt „In der Grube“ 1962 kommentiert Rolf Dieter Brinkmann so: Die „Hauptperson“ werde „aufgesaugt von einem Allgemeinen, das sie zu benennen versucht.“ Einem unbestimmten, allgegenwärtig Herrschenden schreibend zu widerstehen, es zu durchbrechen, ohne in dessen Bannkreis zu geraten: In dieses Spannungsfeld sieht sich der Dichter von Beginn an versetzt. Das Bedrohliche geht für ihn von der gesamten europäischen Zivilisation aus. Seine vehemente Kritik an ihr führt Brinkmann früh dazu, die Grenzen der Schrift zu überschreiten und zu intermedialen Darstellungsmöglichkeiten zu greifen.

Brinkmann strebt eine Befreiung von der etablierten Literatur an, die er als „Angstszene“ empfindet. Seine Absicht war es „von Anfang an“, wie er in einem der postum publizierten Briefe an Hartmut Schnell, den er während einer Gastprofessur in Austin im Frühjahr 1974 kennenlernt, vermerkt: „gegen den Begriff Gedicht mit meinen Gedichten zu schreiben, gegen Gedichte als elitäre Kunstprodukte“. / Hartmut Cellbrot, Badische Zeitung

Am 26. April findet im Kommunalen Kino Freiburg eine Gedenkveranstaltung für Rolf Dieter Brinkmann statt. Um 17 Uhr diskutieren Klaus Theweleit und der Filmemacher Harald Bergmann, um 19.30 Uhr wird der Film „Brinkmanns Zorn“ gezeigt.

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