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Veröffentlicht am 6. Januar 2015 von lyrikzeitung
In seinen Anfängen verschrieb sich Tomaž Šalamun einem Neoavantgardismus halb dadaistischer Spielart; als Mitglied der Künstlergruppe «Oho» experimentierte er mit konzeptueller Lyrik, die es auf Provokation abgesehen hatte. Wegen eines politisch anstössigen Gedichts verbrachte er fünf Tage im Gefängnis. Später vermied er latente oder offene Konfrontationen, ohne seine Lyrik künstlerisch «salonfähig» zu machen und dem Ruf eines Enfant terrible untreu zu werden. Vielmehr vertraute er seiner wilden Imagination, seinem Wortfuror, der jedes Sujet so zu traktieren wusste, dass Ungeahntes entstand.
Bald schon hatte Tomaž Šalamun zahlreiche Bewunderer, und es verschlug ihn in die Vereinigten Staaten, wo er immer wieder als Gastdozent wirkte. Während Frank O’Hara und John Ashbery Spuren in seinem Werk hinterliessen, prägte er als charismatischer Lehrer amerikanische und slowenische Nachwuchsautoren, unter ihnen den hochtalentierten Aleš Šteger. / Ilma Rakusa, NZZ
Kategorie: Slowenien, SlowenischSchlagworte: Aleš Šteger, Ilma Rakusa, Tomaž Šalamun
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