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Veröffentlicht am 2. November 2013 von lyrikzeitung
2. August 1914
„Deutschland hat Russland den Krieg erklärt. – Nachmittag Schwimmschule.“
Franz Kafka (31, Schriftsteller)
“… ist nicht Kampf im großen Weltgeschehen notwendig, muss nicht eines dem andern Platz machen, eine Nation der Andern, u. wird nicht alles geleitet von großen unterirdischen, elementaren Strömungen?“
Leonore Landau (21, Lyrikerin)
4. August
„Ein armer Bauer, dem aus Versehen alle vier Pferde weggenommen waren, weinte still vor sich hin. Das erste Kriegselend, das ich sehe.“
Harry Graf Kessler (46, Rittmeister, Schriftsteller)
7. August
„Mama sah gestern den Kaiser, er sah sehr ernst aus. – Eben kommt die Nachricht dass die Festung Lüttich mit vielen Verlusten genommen sei! Unsere Kriegsschiffe haben Algier verlassen. Hurrah! Rumänien erklärte Russland den Krieg. Wir bekamen Nachrichten von Papa, ist alles wohl.“
Marie Luise Kaschnitz (13, Schülerin)
„Den Krieg mache ich nicht mit, da mögen andere, alle, sagen, was sie wollen.“
Gustav Sack (28, verbummelter Student und Schriftsteller)
Judith von Sternburg bespricht in der FR die Ausstellung
August 1914. Literatur und Krieg, Literaturmuseum der Moderne, Deutsches Literaturarchiv Marbach: bis 30. März 2014.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: 1914, Franz Kafka, Gustav Sack, Harry Graf Kessler, Judith von Sternburg, Leonore Landau, Marbach, Marie Luise Kaschnitz
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