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Veröffentlicht am 10. November 2011 von lyrikzeitung
Die literarischen Undergroundstars dieser Republik lassen sich an einer Hand abzählen: Da gab’s den fesselnden Storyteller Jörg Fauser, den rücksichtslosen Rolf Dieter Brinkmann, den zum Islam konvertierten Kommune-1-Bewohner Hadayatullah Hübsch, den Bukowski-Übersetzer Carl Weißner und den Rockpoeten Wolf Wondratschek. Dann ist da noch der 1935 geborene Jürgen Ploog; im Berufsleben war er 33 Jahre Linienpilot der Lufthansa, literarisch ambitioniert und von dandyhafter Erscheinung.
Befeuert von und befreundet mit William S. Burroughs, der amerikanischen Beat-Generation-Legende, experimentiert Ploog ebenso wie sein berühmter Kollege mit der Cut-up-Technik; dabei werden Textfragmente über Zufall- oder andere Prinzipien mehr oder weniger rücksichtslos zusammengestellt, so dass sie als ein geschlossener Text erscheinen. Nicht selten zerfällt dieser vermeintlich geschlossene Text beim Lesen wieder in seine Einzelteile. Im „Kino der Wahrnehmung“ vermischen sich ständig Erinnerungen, Erlebnisse, Träume, Phantasien. / Arne Rautenberg, Saarbrücker Zeitung 5.11.
Jürgen Ploog: Unterwegssein ist alles. Tagebuch Berlin-New York, SIC-Literaturverlag, 152 S., 19 €
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Arne Rautenberg, Carl Weißner, Hadayatullah Hübsch, Jörg Fauser, Jürgen Ploog, Rolf Dieter Brinkmann, William S. Burroughs, Wolf Wondratschek
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