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Nach der Begabung unterscheidet Scaliger 2 Arten von Dichtern. „Daß sie sich durch ihre Begabung unterscheiden, sagen sowohl Platon als auch Aristoteles. Die einen würden nämlich als solche geboren, die anderen dagegen, von Geburt unempfindlich oder gar roh und ungeeignet, würden von Raserei erfaßt und so von der gemeinen Sinnenwelt abgezogen; dies sei Götterwerk, und die Götter bedienten sich ihrer als Diener.“ [1]
Deshalb nenne Platon sie im „Ion“ „Mittler“ und Diener der Götter. [2] Scaliger betont, daß dies Platons Aussagen im „Staat“ über die Dichter, die keinen Platz im Staat haben, weil sie lügen, relativiere. Wenn Platon einige Schriften der Dichter verdamme, brauche man deswegen nicht auf die übrigen zu verzichten, die Platon selbst häufig zitiert. [3] Die Dichter riefen also die Musen an, „damit sie von Raserei erfüllt vollbringen, was ihre Aufgabe ist.“ A.a.O. Von diesen „Gottbegeisterten“ habe er 2 Arten festgestellt. „Der ersten kommt jene göttliche Kraft vom Himmel herab von selbst und unvermutet zu Hilfe, oder einfach auf einen Anruf hin…“ [4] Er erwähnt auch, daß Hesiod sich selbst zu dieser Gruppe zähle. [5] Homer aber werde allgemein ebenfalls dazugezählt.
„Die zweite Art schärfen die Ausdünstungen des Weines, die die Werkzeuge der Seele und den Geist selbst von den stofflichen Teilen des Körpers hinwegziehen. Als solchen bezeichnet Horaz Ennius [6]; als solchen bezeichnen wir Horaz. Über Alkaios und Aristophanes ist dasselbe überliefert. Auch Alkman war von dieser üblen Nachrede nicht frei, und selbst Sophokles hat es dem Aischylos vorgeworfen.“ [7]: ‚Der Wein‘, sagte er, ’nicht er selbst sei der Verfasser seiner Tragödien“[8]. [9]
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Zitate
PINGPONG:
https://lyrikzeitung.com/2010/01/31/148-literatur-dank-alkohol-ein-doppelter-alter-hut/
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Wie kann man denn „Selbst“ und „Wein“ trennen?
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