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Veröffentlicht am 30. Mai 2010 von lyrikzeitung
Mit dem sozialistischen Realismus hatte Pasternaks Art zu schreiben nichts zu tun. Er war auf anderes aus:
„Erkenntnisse, Erkenntnisse – die möchte ich in der Kunst sehen, nicht Richtungen, die ich schon erprobt habe und die ich kenne. Und nicht den Kampf zwischen den Richtungen, linken Richtungen und rechten Richtungen. Aber neue Inhalte, bis zu Ende gedacht.“
Mit solchem Programm stand Pasternak im Russland Stalins quer zur Zeit, sodass er, an den äußersten Rand gedrängt, seinen Lebensunterhalt mit Übersetzungen von Goethe, Kleist und Rilke verdienen musste. Er selbst hatte sich zurückgezogen in die Künstlerkolonie Peredelkino bei Moskau.
… am 30. Mai 1960, starb Boris Pasternak an Herzversagen. In dem Gedicht „Wiedersehen“ hatte er geschrieben:
„Schnee begräbt die Wege und überlädt das Dach. Ich trete vor die Schwelle und lauf dir in den Arm. Wer wird nach diesen Zeiten noch wissen, wie es uns ging, wenn Schwätzer sich verbreiten, doch wir schon nicht mehr sind.“ / Christian Linder, DLR (auch als podcast erhältlich)
Kategorie: RußlandSchlagworte: Boris Pasternak, Christian Linder
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