Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Heute nehme ich dies mal als Frühlingsgedicht – auch als solches spukt es mir seit, ts ts, 30, 35 Jahren im Kopf. Als ich es las, dachte ich natürlich an Prag 68 und etwas später Warschau 81. Manchmal, wenn mir die Verse einfielen, zitierte… Continue Reading „126. Meine Anthologie: und so weiter…“
Marine Les chars d´argent et du cuivre – Les proues d´acier et d´argent – Battent l´écume, – Soulèvent les souches des ronces. Les courants de la lande, Et les ornières immenses du reflux, Filent circulairement vers l´est, Vers le piliers de la forêt, Vers… Continue Reading „88. Anthologie 33: Arthur Rimbaud, Marine / Seestück“
atemhole innen der lungenbaum das einmalgeäst mit dem luftsaft. hochgekrempelte sorge. obenwabe. auchholz. windig. unten im elefantenfuß boden zieht einmal ums andre die wurzel am kaumsolz. hängeknitter. vorsteherlampe. auchmilch. wer also mehr weiß […] vom klumpigen […] flügel schlag an die decke […] vom… Continue Reading „83. Kaumsolz“
Atatürks Republik brachte eine wahre Sprachenvielfalt. Das lateinische Alphabet ersetzte das arabische, das alte Ottomanische wurde von der türkischen Sprache verdrängt, einfacher und jedem verständlich. Orhan Veli wird sich diese neue Epoche wie besessen aneignen, sein „Dilettantenleben“ begann „mit 29 Jahren“. Dilettant in dem… Continue Reading „54. Orhan Veli“
Unbekannte Bilder um Arthur Rimbaud hier beim Figaro (Bilderserie) Les Dessins d’Arthur Rimbaud de Jean-Jacques Lefrère. Flammarion, 167 p., illustrations, 45 €.
Was sich beim Tod von Rimbauds Körper abspielt, ist keineswegs, wie Claudel kleinlicherweise glaubte, eine klerikale Frage. Es handelt sich um pure Christologie: „Was er spricht, sind Träume“, notiert noch einmal die weibliche Hälfte, die schwesterliche Hälfte Rimbauds, der Teil Rimbauds, der Schwester war.… Continue Reading „26. Tod des Dichters“
Der Sohn von Albert Camus möchte nicht, daß sein Vater ins Pantheon kommt. Er fürchtet die politische Vereinnahmung. Die Camus scheuen das sarkozyanische Pantheon wie die Pest. Was für eine Naivität. Man pantheonisiert immer aus schlechten Gründen: die Pantheonisation ist immer Mißbrauch des Genies… Continue Reading „114. Pantheonisierung“
Dem Poetenladen vergleichbar bringt auch fixpoetry.com Woche für Woche so reichlich Material, daß man kaum nachkommt. Vorige Woche hatte ich mir u.a. einen Aufsatz von Frank Milautzcki über 5 Übersetzungen eines Rimbaud-Gedichts vorgemerkt. Diese Woche gibts längst Neues, aber hier ein Hinweis auf Rimbaud… Continue Reading „86. Sensation“
ist eine von Künstlern produzierte Zeitschrift, die die Probleme der aus den Krisen der Moderne herrührenden kulturellen Formen anspricht, welche dahin streben, sich der Kontrolle der herrschenden Institutionen und den Fesseln der instrumentellen Vernunft zu entziehen. (Nun ja, die Sprache halt geschachtelt). Die aktuelle… Continue Reading „017. Left Curve“
Arthur Rimbaud erlebt im November 1878 den verschneiten Gotthard im Nebel. In einem Brief, einem unvergleichlichen Stück Alpenprosa, schildert er, wie da kein Schatten mehr sei, obwohl man sich mitten unter ungeheuren Dingen befinde: «. . . keine Strasse mehr, kein Abgrund, keine Schlucht,… Continue Reading „6. Alpenwüste“
Mit 33 Gedichtbänden gehört Tomas Šalamun zu den produktivsten und international bekanntesten Lyrikern Sloweniens. Auf Einladung der Galeristin Susanna Rüegg las er kürzlich an der Schipfe 39 aus seinem Band «Vier Fragen der Melancholie». … Kein Stoff ist ihm heilig, während das Ich seine… Continue Reading „7. Slowenische Sternensprache“
Mathematik auch hier, bei Dylan Thomas – ein wenig anders: Here we go again: the early lyrical brilliance in suburban Swansea – „the Rimbaud of Cwmdonkin Drive“, he called himself; the drink, from the start – by the time he was 20 he was… Continue Reading „Rimbaud of Cwmdonkin Drive“
The legend begins at the moment of Rimbaud’s birth on October 20, 1854, in the small town of Charleville. Some say he was born with his eyes open, as a sign of the seer that he would become; others claim that the future traveller… Continue Reading „Legende Rimbaud“
In der NZZ vom 15.02.03: eine Rede des rumänischen Schriftstellers Mircea Cartarescu auf Europa: Was war Europa für Rimbaud? Ein seichter Tümpel, wo sein trunkenes Schiff im reaktionären, chauvinistischen Schlick stranden musste. … Mallarmé wünschte sich, «weit weg zu rennen», nachdem er zunächst alle… Continue Reading „«Wohin auch immer, nur von Europa weg»“
Vokale mit Farben zu verbinden, war, wie John Gage gezeigt hat, seit dem zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts im Kontext der «audition colorée» beziehungsweise des «Farbenhörens» ein Phänomen, das zunächst Psychologen und dann auch bildende Künstler nachhaltig interessierte; für die Letzteren ging ein wesentlicher… Continue Reading „Vokalfarben“
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