Kategorie: Französisch

also diesmal. alors cette fois

also diesmal
ists eine
eine
eine geschichte
von liebe eine geschichte
von großer liebe von liebe
die verrückt ist von liebe
die mordet maßlos

Die Geheimen Botschaften von Erik Satie

die poesie glaubt man novalis
ist ziemlich blau blüht der
enzian singen die vom berg
wenn das glas leer ist enden
auch die verse.

Grabinschriften

Die Straßenhändler sind nach Mexiko ausgewandert
Alter Boxer du bist dort gestorben
Du weißt nicht einmal warum
Du hast lauter geschrien als wir in den Palästen Amerikas
und in allen Pariser Kneipen

Caspar Hauser Lied

O lebe ich zu früh, zu spät?
Was soll ich in der Welt beginnen?
Mein Alles muss in Pein verrinnen;
O sprecht für Kaspar ein Gebet!

Mühelose Schönheit

Ich bin gealtert aber hier bin ich schön
Und der sinkende Schatten aus tiefen Fenstern
Verschont jeden Abend das schwarze Herz meiner Augen.

Je suis vieille mais ici je suis belle
Et l’ombre qui descend des fenêtres profondes
Epargne chaque soir le cœur noir de mes veux.

Besseres gesehn

Nicht gesehn den Kometen
Nicht gesehn den schönen Stern
All das nicht gesehn

Pas vu la comète
Pas vu la belle étoile
Pas vu tout ça

Zum 100. Todestag von Erik Satie (1866–1925)

Hier bringt der Dichter seine ganze Hingabe und Konzentration zum Ausdruck. Er zweifelt an seinen eigenen Fähigkeiten und offenbart große Angst.

Philippe Jaccottet (1925-2021)

Zu viele Sterne in diesem Sommer, Meister und Herr,
zu viele niedergedrückte Freunde,
zu viele Rätsel.

O meine Zizi

Deine kleinen Füße auf meinen großen Brüsten

Am Monmerte

Gemeiner Herkunft bin ich zwar,
Mein Vater bloß ein Säufer war
Der Rue Berthe.
Doch hausen seit ’ner Ewigkeit
Ich und die Meinen ohne Streit
Am Montmerte.

Jacques Roubaud 1932-2024

Die wahren Liebhaber gehen
um die Mona Lisa zu sehen
nicht ans Ende der Welt
nicht einmal in den Louvre

GEBET, DASS EIN KIND NICHT STERBE

Mein Gott, erhalte seinen Eltern dieses zarte Kind,
Wie du wohl auch ein Kraut erhältst im bösen Wind.
Was macht es dir denn aus – da doch die Mutter weint und fleht

Ich witzle und wölze mich

Laß sie doch schwadrusten, die herben Derben

Ronsard 500

Mein Leiden will ich quer durch Frankreich jagen,
Noch schneller als ein Pfeil fliegt, den wir schießen,
Ich will mit Honig mir mein Ohr verschließen:
Meine Sirene soll mich nicht mehr plagen.

„Ein zwei drei“

Seht den alten Goethe: er hüpft
wie eine Ziege über den Vesuv