Kategorie: Deutsch

Friedrich-Hölderlin-Preis an Dieter Wellershoff

Der Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Homburg geht in diesem Jahr an den Kölner Schriftsteller Dieter Wellershoff. Er erhält den mit 25 000 Mark dotierten Literaturpreis für sein Gesamtwerk, besonders aber für seinen im vergangenen Jahr erschienenen Roman „Der Liebeswunsch“. Wellershoff, 1925 in Neuss am Rhein… Continue Reading „Friedrich-Hölderlin-Preis an Dieter Wellershoff“

Frau von Kaschnitz und die 68er

Von Walter Jens „Vor-den-Kopf-stoßen als erzdemokratische Tugend“ fordert der Tübinger Zeitkritiker Walter Jens im SPIEGEL-ONLINE-Essay. Dabei verknüpft er das gegenwärtige Gezeter über die 68er mit einer fast vergessenen Frankfurter Schriftstellerin. Frau Merkel, mit ihren von keiner Kenntnis getrübten Attacken gegen die 68er, möge nachlesen, was Marie… Continue Reading „Frau von Kaschnitz und die 68er“

Heinz Kahlau 70

Der Vierzehnjährige übte, beim „Volkssturm“, mit der Panzerfaust. Nach dem Krieg fuhr er Traktor und zog das blaue Hemd der „Freien Deutschen Jugend“ an. Im TBC-Heim las er Ringelnatz. Der Arbeiterdichter Marchwitza brachte ihn mit einer Ohrfeige zu Verstand. Erwin Strittmatter gab seine ersten… Continue Reading „Heinz Kahlau 70“

Sprechschrott pressen

In der Berliner Akademie der Künste ist eine Ernst-Jandl- Ausstellung zu sehen: Wo immer Ernst Jandl auftrat, bereiteten seine Abende Vergnügen, stimmten nachdenklich, boten abgründigen Witz. Wie im Zoo schnaufte, schlurfte, rotzte es, wenn er leis bis laut anhob, im Stakkato ratterten Phoneme, Silben, Wortbrocken ab,… Continue Reading „Sprechschrott pressen“

Vor 100 Jahren wurde Marie Luise Kaschnitz geboren

Sie verteidigte 1960 Paul Celan gegen gehässige Plagiats-Vorwürfe. Sie trat 1972 in Zeitungsanzeigen für die Wahl Willy Brandts ein. Sie sympathisierte mit der Frankfurter Hausbesetzer-Szene. Marie Luise Kaschnitz war es zuweilen herzlich leid, mit wohlmeinenden Ehrentiteln ins Eck der Harmlosigkeit gerückt zu werden: „Niemand… Continue Reading „Vor 100 Jahren wurde Marie Luise Kaschnitz geboren“

Zeitungsschreibers Stoßseufzer

Da atmet man richtig auf, denn oft haben Gegenwartsgedichte ja etwas entsetzlich Peinliches, und das nicht nur, weil sie meist zu betulich und wichtigtuerisch sind. Vielmehr liegen sie vor allem deshalb so oft grausam daneben, weil viele Lyriker in Gedichten unter ihr sonstiges Denk- und… Continue Reading „Zeitungsschreibers Stoßseufzer“

Nicht gefallen

dem herrn unserem gott / hat es ganz und gar nicht gefallen / dass gustav e. lips / durch einen verkehrsunfall starb . Als experimentierfreudiger Autor hat er seit Ende der 50er-Jahre die Lyrik und Prosa der deutschschweizerischen Literatur erneuert. Heute wird Kurt Marti 80 Jahre… Continue Reading „Nicht gefallen“

Kurt Marti 80

Das erste Buch des Pfarrers hieß „Boulevard Bikini“. Man muss sich das vorstellen: Schweiz, 1958, die selbstgefällige Nation war noch intakt, erst allmählich machten sich einige Stimmen breit, die den Mythos der erfolgreichen „Landesverteidigung“ nicht glaubten; auch 1968 war noch in weiter Ferne, und… Continue Reading „Kurt Marti 80“

Fortsetzung des Züricher Hölderlin-Zyklus

Wie lesen Komponisten die Dichtung Hölderlins? Wie wird seine Dichtung zu Klang? Eine Dichtung, die selber schon so eminent musikalisch, klanglich so präzise komponiert ist? Fragen, denen das Collegium Novum Zürich an zwei Konzerten am letzten Wochenende in der Zürcher Tonhalle nachging. Am Schluss von Hölderlins Hymnenfragment… Continue Reading „Fortsetzung des Züricher Hölderlin-Zyklus“

Siebzehnsilber und Asphaltpflanzen

Haiku, Senryu, Renshi : Bei Uli Becker kommt es zum interkulturellen Clash von östlichen Gedichtformen mit dem Westen. Mit Durs Grünbein, Makato Ooka, JunkoTakahashi und Shuntaro Tanikawa dichtete er am Fuße des Fudschijama. /  DIETRICH ZUR NEDDEN, taz 30.1.01 Siebzehn Silben bloss hintereinander stoppeln: ist das ein Haiku? Nein, eigentlich nicht. Denn ein Haiku, diese… Continue Reading „Siebzehnsilber und Asphaltpflanzen“

Hauptberuflich

… “musste ich dafür sorgen, dass mein Mann möglichst gut arbeiten konnte und, dass er und mein Kind möglichst glücklich waren”, behauptete zwar die Büchner-Preisträgerin Marie Luise Kaschnitz immer wieder, aber schrieb einen Bestseller nach dem anderen, um den Blick “des Lesers auf die… Continue Reading „Hauptberuflich“

Nacht der Poesie auf dem Potsdamer Platz am 30. Juni 2001

Berlin (ots) – Unter dem Titel „Weltklang – Nacht der Poesie“ findet am 30. Juni 2001 zum zweiten Mal eine große Open-Air-Lyrikveranstaltung auf dem DaimlerChrysler Areal am Potsdamer Platz statt. Zehn international renommierte Dichterinnen und Dichter lesen aus ihren Werken. Die in der jeweiligen Muttersprache… Continue Reading „Nacht der Poesie auf dem Potsdamer Platz am 30. Juni 2001“

Neues von der 68er –

„Welt“-Debatte mit (u.a.) einem zweiten, diesmal auch online zu findenden Biermann-Beitrag. Der „Chef-Kultur-Korrespondent“ des Blattes lobt die unvollkommene Demokratie und die Liberalisierung der CDU: „so rasant, dass schon 30 Jahre später eine junge evangelische FDJlerin“ Vorsitzende werden konnte. / Die Welt 27.1.01 (Außerdem im… Continue Reading „Neues von der 68er –“

Kaschnitz

auch in der „Welt“: Eigenwillige Zeitzeugenschaft: Marie Luise Kaschnitz zum 100. Geburtstag. Von Hannes Schwenger: Wie leicht geht einem die Floskel über die Lippen, jemand sei ein zeitgenössischer Autor. Aber was meint sie eigentlich? Marie Luise Kaschnitz hat es in einer Rede die Aufgabe… Continue Reading „Kaschnitz“

Nur auf Papier:

In der Frankfurter Anthologie stellt Ulla Hahn ein Gedicht von Marie-Luise Kaschnitz vor: „Gennazzano am Abend/ Winterlich/ Gläsernes Klappern/ Der Eselshufe…“ – Lyrik auch bei den Kollegen von der „Welt“: Ich bin wie ein Kind, das nicht mehr weinen darf . Gedicht von Michel… Continue Reading „Nur auf Papier:“