Schlagwort: Samuel Moser

80. «gedichtlein tuten at the gedicht»

Seine Sammlung bereits verstreut und teilweise auch erstmals publizierter Gedichte – «und ähnliche Dinge», wie es im Untertitel heisst – nennt Urs Allemann «In Sepps Welt». Das ist Einladung und Warnung zugleich. Wer sie betritt, findet Gedichte wie: «ottis od: / ich in ein… Continue Reading „80. «gedichtlein tuten at the gedicht»“

87. «Der Dichter arbeitet»

«Der Dichter arbeitet.» Dieses Schild habe Saint-Pol-Roux, so André Breton im «Surrealistischen Manifest», an seine Haustür gehängt, bevor er sich schlafen legte. Damit meinte er nicht, man solle ihn nicht beim Nichtstun stören, sondern beim Träumen. Denn nicht der «wache», seinen Stoff bewusst organisierende… Continue Reading „87. «Der Dichter arbeitet»“

55. Ungereimt und ungedeutet

«Das Leben ist kein Roman», schreibt Einzinger in «Ein Messer aus Odessa». Also ist es ein Gedicht! Wenn aber das Leben schon ein Gedicht ist, wozu dann noch Gedichte schreiben? Noch radikaler als im Roman beschränkt Einzinger in der Lyrik seine Rolle als Autor… Continue Reading „55. Ungereimt und ungedeutet“

31. Worttanz

Der Band «quellen» des Österreichers Ferdinand Schmatz bringt hundertsiebzig Seiten Gedichte in vielfältigen, freien Formen, darunter kürzere, meistens aber längere, einige gar sehr lang. Auf den ersten Blick (mit dem Auge) sind die in konsequenter Kleinschreibung gesetzten «Gesänge» kaum voneinander zu unterscheiden. Sie fügen… Continue Reading „31. Worttanz“

89. Donhausers Sehen

Es gibt kaputte Landschaften bei Donhauser, aber keine hässlichen. Weil sein Schreiben ein Sehen und kein Beobachten ist, ist es auch kein Werten. Auffallend die Adjektivlosigkeit seiner Beschreibungen. Die Dinge werden nicht qualifiziert, sondern aktualisiert. Sie handeln. Sie zeigen sich im Tun der Worte.… Continue Reading „89. Donhausers Sehen“

31. Lyrische Ausrufungszeichen

Zwei davon stecken im Titel von Allemanns Band, und mit zweien (doch! doch!) beginnt die Rezension von Samuel Moser, NZZ 10.2.: Es gibt doch ein politisches Gedicht in Urs Allemanns neuem Gedichtband! Und es gibt doch erotische Gedichte zuhauf! Eines endet mit den Versen:… Continue Reading „31. Lyrische Ausrufungszeichen“

Vom Jazzpianisten Thelonius Monk

stammt das  Diktum, das Wichtigste sei, was man nicht spiele.  Einen ähnlichen Sinn für Raum besitzt der in  Liechtenstein und Wien lebende 44-jährige Lyriker und  Prosaist Michael Donhauser. Sein letzter Gedichtband  hiess «Sarganserland». Der geographische Ort ist darin  weniger wichtig als die Räume, die… Continue Reading „Vom Jazzpianisten Thelonius Monk“