Einmal zogen

Thomas Böhme

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Einmal zogen wir zu den schwarzen Teichen, 
wo wir geflügelte Frösche zu fangen hofften.
Sie waren aber schon ausgestorben, die Teiche 
vertrocknet. Man sah nur den Abdruck 
eines sehr schlanken, gefiederten Menschen.
Er mußte lange auf uns gewartet haben, 
nun war kein Stäubchen mehr von ihm da.
Für einen Moment konnten wir seine Trauer erahnen.
Wohl, weil niemand nach ihm gesucht hatte, 
war er dünner und dünner geworden.
Sein stolzes Federkleid brachte ihm nichts 
als den quakenden Spott der geflügelten Frösche.

Aus: Ort der Augen. Blätter für Literatur aus Sachsen-Anhalt. Oschersleben: Ziethen, 1/2006, S. 18

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Einmal zogen wir zu den schwarzen Teichen, /wo wir geflügelte Frösche zu fangen hofften./Sie waren aber schon ausgestorben, die Teiche /vertrocknet. Man sah nur den Abdruck /eines sehr schlanken, gefiederten Menschen./Er mußte lange auf uns gewartet haben, /nun war kein Stäubchen mehr von ihm da./Für einen Moment konnten wir seine Trauer erahnen./Wohl, weil niemand nach ihm gesucht hatte, /war er dünner und dünner geworden./Sein stolzes Federkleid brachte ihm nichts /als den quakenden Spott der geflügelten Frösche./

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