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Veröffentlicht am 20. Februar 2023 von lyrikzeitung
Joseph von Eichendorff
(* 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor, Oberschlesien; † 26. November 1857 in Neisse, Oberschlesien)
Zwielicht Dämmrung will die Flügel spreiten, Schaurig rühren sich die Bäume, Wolken zieh’n wie schwere Träume – Was will dieses Grau'n bedeuten? Hast ein Reh du, lieb vor andern, Laß es nicht alleine grasen, Jäger zieh'n im Wald' und blasen, Stimmen hin und wieder wandern. Hast du einen Freund hienieden, Trau' ihm nicht zu dieser Stunde, Freundlich wohl mit Aug' und Munde, Sinnt er Krieg im tück'schen Frieden. Was heut müde gehet unter, Hebt sich morgen neugeboren, Manches bleibt in Nacht verloren – Hüte dich, bleib' wach und munter!
Aus: Eichendorff, Novellen und Gedichte. Ausgewählt und eingeleitet von Hermann Hesse. Frankfurt/Main: Insel, 1984, S. 247
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Joseph von Eichendorff
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