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Veröffentlicht am 11. Februar 2023 von lyrikzeitung
Jürgen Landt
(* 1957 in Loitz, Kreis Demmin, lebt in Greifswald)
Landt wurde 1983 aus der DDR ausgebürgert und übersiedelte nach Hamburg.
Über den Roman „Sonnenküsser“ schrieb Mathias Schnitzler in der Berliner Zeitung:
Dieser Roman ist maßlos‚ roh, brutal.
Er ist wahrhaftig. Und er ist gut. Eine derartig getriebene, aggressionsgeladene und vor Kraft strotzende Darstellung des DDR—Alltags hat es noch nicht gegeben. Verglichen mit Landt schrieb Plenzdorf zahnlos, schreibt Clemens Meyer zahm wie ein Internatszögling.
Will man Uwe Tellkamps Turm samt seiner Darstellung der späten DDR wie gewünscht mit dem Wilhelm Meister in Beziehung setzen, so fände Landts Roman eine Entsprechung im Anton Reiser von Karl Philipp Moritz. Der Sonnenküsser beschreibt die DDR von ganz unten, aus der realen Unterschicht des existierenden Sozialismus. Landt erzählt nicht vom mehr oder weniger angepassten Bildungsbürgertum und auch nicht von politischer Opposition. Sein Coming-of-age—Roman handelt von willkürlicher Züchtigung und Zerstörung eines Jugendlichen durch die Familie, die Gesellschaft, den Staat.
Berliner Zeitung 8.7.2009
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Jürgen Landt
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