Rose des Friedens

William Butler Yeats 

(* 13. Juni 1865 in Sandymount, County Dublin; † 28. Januar 1939 in Menton, Frankreich).

Der Frieden, den alle wollen. Beim Dichter steht er im Konjunktiv. Gott würde sagen, dass alles gut ist, und den Frieden zwischen Himmel und Hölle verkünden. Erdacht von einem Dichter im 19. Jahrhundert. Mal schaun, wie’s im 21. geht. (Da schlagen wir uns, I guess, darum, wer Himmel und wer Hölle ist.) Und nun Schluss mit garstigen Gedanken, ein schönes Gedicht her.

Die Rose des Friedens

Säh Michael einmal, bevor
Sich Himmel schlägt mit Hölle,
Hinab zu dir vom Himmelstor,
Vergäß er die Duelle.

Egal wär ihm das Paradies
Und Gottes Schlacht sogar,
Aus Sternen wände er gewiß
Dir einen Kranz ins Haar.

Wer säh, wie er sich neigt vor dir,
Hört, wie dich Sterne preisen,
Käm gleich ins göttliche Revier,
Folgte den sanften Weisen;

Gott hielte alle Schlachten an,
Aus wären die Duelle,
Den Rosenfrieden schlösse dann
Der Himmel mit der Hölle.
 

Aus dem Englischen von Christa Schuenke, aus: William Butler Yeats, Die Gedichte. Hrsg. Norbert Hummelt. Neu übersetzt von Marcel Beyer, Mirko Bonné, Gerhard Falkner, Norbert Hummelt, Christa Schuenke. München: Luchterhand, 2005, S. 43

(Ich bitte die Nachdichterin um Vergebung für die Missetat, das linksbündige Gedicht auf Mittelachse zu setzen. Unten sieht man, wie es sein muss.)

The Rose of Peace   

If Michael, leader of God’s host
When Heaven and Hell are met,
Look’d down on you from Heaven’s door-post
He would his deeds forget.

Brooding no more upon God’s wars
In his Divine homestead,
He would go weave out of the stars
A chaplet for your head.

And all folk seeing him bow down,
And white stars tell your praise,
Would come at last to God’s great town,
Led on by gentle ways;

And God would bid his warfare cease.
Saying all things were well;
And softly make a rosy peace,
A peace of Heaven with Hell.

Written in 1892 and published in The Countess Kathleen and Various Legends and Lyrics. Included in The Rose collection (1893).

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