Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 19. Januar 2023 von lyrikzeitung
Franz Kugler
(* 18. Januar 1808 in Stettin; † 18. März 1858 in Berlin)
An einen vergessenen Dichter Sprich, warum stets du mir erscheinst, Du armes, altermüdes Haupt? Mich dünkt, fürwahr! du warest einst Von grünem Lorbeer dicht umlaubt. Wohl schwand des Frühlings Licht und Glanz, Wohl hat gebrannt der Sommer heiß, 's ist Winter nun! und von dem Kranz Blieb nur ein dürres Dornenreis. Dein Name, als ein Knab' ich war, Erklang in hellem, vollem Ton; Wer heut ihn nennt, — er thut es gar Kaum anders als mit bitterm Hohn. Vergessen haben sie, — es flieht Ihr Geist vor Bildern, die so werth, — Vergessen, wie dein holdes Lied Der Liebe Sprache sie gelehrt; Vergessen, wie im heil'gen Streit Die Brust bei deinem Liede schwoll; Vergessen, wie im tiefsten Leid Die Tröstung deinem Lied entquoll. Doch wo noch Treu' im Herzen ist, Blüht fort auch deines Namens Preis: Und wenn du einst begraben bist, Treibt neuen Sproß dein Lorbeerreis!
Aus: Franz Kugler: Gedichte. Stuttgart: Cotta, 1840, S. 158f
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Franz Kugler
Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..
digitalassistenz bei NOBELPREIS MIT 75 | |
schneemuseen bei Wie auf Erden | |
TortugaDorada bei Und sowas urteilt nun | |
TortugaDorada bei Und sowas urteilt nun | |
![]() | NOBELPREIS MIT 75… bei NOBELPREIS MIT 75 |
robertuhlen bei Deutsches Friedenslied | |
TortugaDorada bei Vergessen | |
schneemuseen bei Zeit radikal zu werden | |
zorindiaconescu bei Zeit radikal zu werden |
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Das hat so eine innige, liebende Schönheit. Danke dafür.
LikeLike