Sünde, hrěch

hrěch ~a m Sünde; herbski ~ Erbsünde (HORNJOSERBSKO-
NĚMSKI SŁOWNIK, https://www.soblex.de/? )

Róža Domašcyna

Hab die synonyme gewechselt

das wort sünde weiblich besetzt flötet
wie wind so ich finde
die erste silbe mit gespitzten lippen
wie zum kuss sich nähernd nachschmeckend
genüsslich auskostend sogar süßlich anzüglich
und dann der schluss im munde verborgen

so zu sagen hrjech kommt männlich
ein kehllaut am ende klingt wie ich
nachdrücklich die silbe welche man sich
ins gesicht spuckt mit hartem zischlaut
letztlich einen schnaufer lassend wie
am anfang von kampfhandlungen einsilbig
befehl ausdruck erwünschter verheißung

Aus: Róža Domašcyna: stimmen aus der unterbühne. gedichte. Leipzig: Poetenladen, 2020, S. 20

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