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Veröffentlicht am 8. Februar 2022 von lyrikzeitung
Erika Burkart
(* 8. Februar 1922 in Aarau; † 14. April 2010 in Muri AG )
Arcanum Die Spinne verpackt ihre Beute, Der Mensch erklärt dem Menschen den Krieg. Alte Mächte üben Gewalt, die Sintflut zischt ins prometheische Feuer, von Dämonen tost die geschändete Luft. Die Milchstraße ist eine Naht im Mantel des Fremden. Er wickelt noch einmal mich ein. Mit meinen Facettenaugen blicke ich um mich. Ich lege mein Haar in den Mond und eine Hand in die andre. Ich will diesen Schleier, will diesen Helm nicht mehr anziehn. Ja, will ich sagen, und: Nein. Eines Hundes Haupt sucht mein Knie. Ein Kind läßt mich ein in sein Spiel. Ich will keine Götter bemühen. Ich lebe.
Aus: Die schönsten Gedichte der Schweiz. Hrsg. Peter von Matt und Dirk Vaihinger. München und Wien: Nagel & Kimche im Hanser Verlag, 2002, S. 160
Kategorie: Deutsch, SchweizSchlagworte: Erika Burkart
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