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Veröffentlicht am 4. Oktober 2021 von lyrikzeitung
Im September war der 700. Todestag Dantes, der 200. Geburtstag Norwids und der 100. Geburtstag des Berliner Surrealisten Johannes Hübner. Von dem hier ein Gedicht aus dem „surrealistischen Ziegelstein“.
Johannes Hübner
(* 27. September 1921 in Berlin; † 11. März 1977 ebenda)
Avantgarde »Mut zum Wagnis und die Befähigung zur Passion« (L. Klünner)Die Feigen haben an jedem Finger einen Brillanten Vergangenheit sie haben die schweren Füße von Erben und keine Flügel ihre Schlösser prunken mit steinerner Sicherheit ihre Türme wachsen im Schutz der Gebirge unterhalb der Orkane und großen Gewitter unterhalb der Sonne wir aber haben die Hände von allen Geländern losgerissen ohne des Schmerzes zu achten ohne der Angst zu achten die hängen blieb wir lehnen das Herz weit aus den Booten und schicken die Augen dem Wind voraus mitten ins Unsichtbare Aus: Das surrealistische Gedicht. Hrsg. Heribert Becker, Édouard Jaguer u. Petr Král. 3., korr. u. erw. Aufl. Frankfurt/Main: Zweitausendeins, 2000, S. 1552.
Seit jeher offen für die Literatur Frankreichs, namentlich für die Poesie, Kunst und Denkweise des Surrealismus, bildete Hübner in Berlin zusammen mit Klünner, Uhlmann und Richard Anders lange Zeit eine prosurrealistische Interessengemeinschaft ohne Gruppencharakter im engeren Sinne, die außerordentlich viel zur Verbreitung des surrealistischen Gedankenguts im deutschsprachigen Raum beigetragen hat.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Johannes Hübner
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