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Veröffentlicht am 28. August 2021 von lyrikzeitung
Vom 7. Juli bis 11. September 1828 hält sich Goethe, aus Weimar geflüchtet, in Dornburg auf. Er trinkt Wein, isst Zervelatwurst und Artischocken, treibt meteorologische, botanische und geologische Studien und betrachtet das liebliche Saaletal.
Am 25. August um 19 Uhr ging der fast noch volle Mond über der Saale auf. Wieder einmal entstand ein Mondgedicht.
Johann Wolfgang Goethe
(* 28. August 1749 in Frankfurt am Main; † 22. März 1832 in Weimar)
Dem aufgehenden Vollmonde
Dornburg, [25.] August 1828
Willst du mich sogleich verlassen!
Warst im Augenblick so nah!
Dich umfinstern Wolkenmassen
Und nun bist du gar nicht da.
Doch du fühlst wie ich betrübt bin,
Blickt dein Rand herauf als Stern!
Zeugest mir daß ich geliebt bin,
Sei das Liebchen noch so fern.
So hinan denn! hell und heller,
Reiner Bahn, in voller Pracht!
Schlägt mein Herz auch schmerzlich schneller,
Überselig ist die Nacht.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Johann Wolfgang Goethe
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