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Veröffentlicht am 23. Juni 2021 von lyrikzeitung
Ánna Achmatowa
(Анна Андреевна Ахматова, * 11. Juni jul./ 23. Juni 1889 greg. in Bolschoi Fontan bei Odessa, Russisches Kaiserreich; † 5. März 1966 in Domodedowo bei Moskau)
Aus „Poem ohne Held“
1
Zu mir gelangen oft Gerüchte von irrigen und törichten Deutungen des „Poems ohne Held“. Und einige Leute raten mir sogar, das Poem verständlicher zu machen.
Davon werde ich Abstand nehmen.
Das Poem enthält keinerlei dritten, siebten oder neunundzwanzigsten Sinn.
Ich werde es weder abändern noch interpretieren.
„Quod scripsi, scripsi.“*
November 1944 Leningrad
2
(Wieviel Tode suchten den Dichter,
Dummer Junge: er wählte diesen
Denn er ertrug nicht das erstbeste Leid
Und wußte nicht, auf welcher Schwelle
Er fallen würde und welche Wege
Sich ihm noch öffnen …)
1
До меня часто доходят слухи о превратных и нелепых толкованиях «Поэмы без героя». И кто-то даже советует мне сделать поэму более понятной.
Я воздержусь от этого.
Никаких третьих, седьмых, двадцать девятых смыслов поэма не содержит.
Ни изменять ее, ни объяснять я не буду.
«Еже писахъ — писахъ.»
Ноябрь 1944 Ленинград
2
(Сколько гибелей шло к поэту,
Глупый мальчик: он выбрал эту,
Первых он не стерпел обид,
Он не знал, на каком пороге
Он стоит и какой дороги
Перед ним откроется вид…)
Deutsch von Heinz Czechowski. Aus: Anna Achmatowa, Poem ohne Held. Späte Gedichte. russ.-dt- Hrsg. Fritz Mierau. Leipzig: Reclam, 1993 (6. veränd. Aufl.), S. 144-146, S. 178f
Kategorie: Rußland, RussischSchlagworte: Anna Achmatowa, Heinz Czechowski
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