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Veröffentlicht am 28. März 2021 von lyrikzeitung
Gisèle Prassinos
(Geboren am 16. Februar 1920 in Istanbul, gestorben am 15. November 2015 in Paris)
Eine französische Autorin mit griechischen Wurzeln, geboren in Istanbul. Ein „Wunderkind“ der Surrealisten. André Breton schrieb über die Gedichte der 14jährigen: „Das ist die permanente Revolution in hübschen kolorierten Bilden zu einem Sou … Alle Dichter beneiden sie darum. Swift schlägt die Augen nieder, Sade schließt seine Bonbonnière.“.. Er nahm sie in seine „Anthologie des schwarzen Humors“ auf. 1935 erschienen ihre Gedichte mit einer Einleitung von Paul Éluard und einem Foto von Man Ray. Später lockerte sich ihre Beziehung zu den Surrealisten, aber sie schrieb und publizierte weiter.
Der Einarmige
Ich muß diese Nacht
Diese Hände ins Meer eintauchen
Sie sind so gut wie neu
Und ihre tiefen Falten leben noch
Morgen werde ich ihnen zeigen
Wie man furchtlos die Stätte der Algen berührt
Beim Verlassen des Wassers
Zerfällt sie lautlos
Bald werden sie mir Vorbild sein
Um Hände aus ihnen zu machen
Treu vereint
Für mich.
Deutsch von Gerd Henniger. Aus dem legendären „Surrealismusziegel“, 1480 Seiten im kompakten Format 12×9 cm, Dünndruck mit zwei Lesebändchen. Das surrealistische Gedicht. Hrsg. Heribert Bäcker, Edouard Jaguer und Petr Král. Frankfurt/Main: Zweitausendeins, 1986 (2. Aufl.), S. 1090.
Link: Die arthritische Heuschrecke. Von Alexandru Bulucz. Faust Kultur
Das Mädchen und die Männer: Foto von Man Ray
Kategorie: Frankreich, FranzösischSchlagworte: Gerd Henniger, Gisèle Prassinos
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